Panorama

Mann in Auto erschossen Neuer Fall von Polizeigewalt erschüttert die USA

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Auf den 27-Jährigen Eddie Irizarry soll mehrfach geschossen worden sein.

Auf den 27-Jährigen Eddie Irizarry soll mehrfach geschossen worden sein.

(Foto: AP)

Erneut wird in den USA ein Mensch durch Schüsse der Polizei getötet. Videomaterial zeigt dabei einen Ablauf des Geschehens, der sich ganz anders darstellt als die Angaben, die die Beamten in Philadelphia zuerst über den Vorfall gemacht haben.

Ein neuer Fall von Polizeigewalt sorgt in den USA für Aufsehen. Ein Polizist erschoss in der Stadt Philadelphia einen 27-Jährigen in dessen Auto. Die zuständige Staatsanwaltschaft veröffentlichte Videomaterial des Vorfalls, der sich bereits Mitte August ereignet hatte. Auf den Aufnahmen ist zu sehen, wie der Polizist sein Einsatzfahrzeug verließ, zum Auto des jungen Mannes rannte und durch das Fenster des Wagens direkt mehrere Schüsse auf ihn abfeuerte.

Die Polizei von Philadelphia hatte ursprünglich andere Angaben zu dem Ablauf des Vorfalls gemacht und unter anderem behauptet, der 27-Jährige sei außerhalb seines Autos erschossen worden, nachdem er mit einem Messer auf die Polizei losgegangen sei.

Die Beamten waren nach Polizeiangaben durch waghalsige Fahrmanöver auf das Auto aufmerksam geworden und waren dem Mann daher gefolgt. Der Polizist, der die Schüsse abgefeuert hatte, stellte sich den Behörden und muss sich nun unter anderem wegen Totschlags verantworten, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Staatsanwalt Larry Krasner sagte, die Videoaufnahmen sprächen für sich. Ein Anwalt des Beamten bezeichnete das Vorgehen gegen seinen Mandanten als falsch. Der Polizist war nach dem Vorfall zunächst vom Dienst suspendiert worden.

In den USA kommt es regelmäßig zu tödlichen Polizeieinsätzen ähnlicher Art. Stellvertretend steht dafür der Fall von George Floyd, der vor wenigen Jahren nationale Proteste auslöste: Im Mai 2020 war der Afroamerikaner bei einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis ums Leben gekommen. Videos dokumentierten, wie Polizisten den unbewaffneten Mann zu Boden drückten. Der weiße Beamte Derek Chauvin presste dabei sein Knie gut neun Minuten lang auf Floyds Hals, während dieser flehte, ihn atmen zu lassen. Der Fall führte damals zu landesweiten Protesten gegen Polizeigewalt und Rassismus.

Quelle: ntv.de, rog/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen