Panorama

Zwei Deutsche verdächtigt Neues Video soll Gardasee-Unfall zeigen

Italienische Forensiker begutachten den Schaden an dem kleinen Boot, in dem das tödlich verunglückte Pärchen saß.

Italienische Forensiker begutachten den Schaden an dem kleinen Boot, in dem das tödlich verunglückte Pärchen saß.

(Foto: dpa)

Nach dem tödlichen Bootsunfall auf dem Gardasee ist ein Video aufgetaucht, dass den Zusammenstoß zweier Boote zeigen soll. Zwei Deutsche sollen in den Unfall verwickelt sein, bei dem ein italienisches Pärchen starb. Eine Bestätigung der Echtheit des Videos steht allerdings noch aus.

Im Fall des Bootsunglücks auf dem Gardasee in Italien hat der Fernsehsender Rai 1 ein Video ausgestrahlt, das den tödlichen Unfall zeigen soll, nach dem ein Deutscher in Haft ist. Am Donnerstagabend verbreitete der öffentlich-rechtliche Kanal in seiner Nachrichtensendung TG1 die Aufnahme einer Überwachungskamera, auf der zu sehen sein soll, wie das Motorboot zweier Münchener, das kleine Boot eines italienischen Pärchens rammt und überfährt. Auf den dunklen Aufnahmen, die von einer Villa am Ufer des Sees stammen sollen, waren die beiden Boote nur als Lichtbälle zu erkennen. Der Sender zeigte auch ein Foto eines Motorbootes, das eine Schramme am Bug aufwies.

Der Münchener, der das Boot mutmaßlich steuerte, habe für einen erfahrenen Bootsfahrer schwere Verstöße begangen, die eine absolute Missachtung der Sicherheit für den Schiffsverkehr darlegten, hieß es in einer juristischen Anordnung, aus der die Nachrichtenagentur Ansa und Rai 1 zitierten. Eine offizielle Bestätigung für das mutmaßliche Unfall-Video seitens der ermittelnden Behörden lag zunächst nicht vor. Das Büro des Verteidigers sagte der Deutschen Presse-Agentur, man kenne das Video. Zu den Beweisen, die auf dem Tisch lägen, füge es aber nichts hinzu oder ändere etwas daran.

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Die beiden verdächtigten Deutschen hatten nach dem Unfall in der Nacht vom 19. auf den 20. Juni angegeben, diesen nicht bemerkt zu haben. Kurz darauf reisten sie nach München zurück. Einen der beiden suchte die italienische Justiz später mit einem europäischen Haftbefehl. Er soll in der fraglichen Nacht am Steuer gewesen sein. Anfang der Woche übergab er sich freiwillig den Behörden im norditalienisch Grenzort Brenner. Er sitzt nun in der norditalienischen Stadt Brescia in Haft.

Bei dem Unfall kamen ein 37 Jahre alter Mann und seine 25-jährige Begleiterin ums Leben. Sie stammten aus der Gegend am Westufer des vor allem bei deutschen Touristen beliebten Gardasees. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Totschlags und unterlassener Hilfeleistung, weil die beiden Deutschen nach dem Zusammenprall nicht zum Helfen angehalten haben sollen.

Quelle: ntv.de, kst/dpa

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