Panorama

"Gefährlich, dumm, egoistisch"Neuseeländer lässt sich zehnmal impfen

11.12.2021, 18:59 Uhr
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Um in Neuseeland eine Impfung zu erhalten, ist die Vorlage eines Personalausweises nicht erforderlich. (Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild)

Impf-Betrug in Neuseeland: Um anderen Personen ein Impfzertifikat zu erschleichen, lässt sich ein Mann bis zu zehnmal gegen Bezahlung impfen. Damit ist er nicht der Erste, der auf diesem Wege die Sicherheitslücken der Impfkampagne für sich nutzt.

Ein Mann in Neuseeland soll gegen Geld bis zu zehnmal an nur einem Tag gegen das Coronavirus geimpft worden sein. Doch hinter den häufigen Impfungen verbirgt sich wohl nicht die übermäßige Sorge, sich selbst mit dem Virus zu infizieren. Der Mann sei vermutlich von anderen dafür bezahlt worden, sich in ihrem Namen impfen zu lassen, berichtete das Nachrichtenportal Stuff. Wo genau dieser Betrug stattfand und wie er entdeckt wurde, ist noch nicht bekannt.

In Neuseeland müssen sich Impfwillige nicht ausweisen. Das Gesundheitsministerium zeigte sich besorgt und strengte Ermittlungen an. Ärzte bezeichneten laut Stuff das Verhalten sowohl des Mannes als auch derjenigen, die ihn für das Impfen bezahlten, als "gefährlich, dumm und egoistisch".

Gerade wegen der kursierenden Delta-Variante des Virus sei eine Impfung wichtig, hieß es. Eine Ärztin fügte an, am ersten Tag nach der Impfung dürfte es dem Mann nicht sonderlich gut gegangen sein. Das Gesundheitsministerium riet allen Menschen, die mehr Dosen als empfohlen erhalten haben, so schnell wie möglich ärztlichen Rat zu suchen.

Ähnlicher Fall in Slowenien

Viele Geschäfte und Einrichtungen in Neuseeland verlangen für den Zutritt einen Nachweis über eine vollständige Impfung. Etwa 89 Prozent der Neuseeländer sind vollständig geimpft. Bei einer Bevölkerung von 5 Millionen Menschen gab es seit Beginn der Pandemie etwa 12.500 Infektionsfälle und nur 46 Tote.

In Slowenien war im November ein ähnlicher Fall bekannt geworden. Dort ließ sich ein Mann ganze 23 Mal im Namen von anderen Personen impfen. Auch in Slowenien müssen Menschen lediglich ihre Krankenversicherungskarte vorzeigen - die Vorlage des Personalausweises ist hingegen nicht notwendig. Slowenien steht neben Rund 70 weiteren Ländern und Regionen auf der Risikoliste des RKI und zählt zu den Ländern mit den höchsten Inzidenzen Europas.

Quelle: ntv.de, lno/dpa

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