Covid-19-Erkrankte im Interview "Nicht anders als ein grippaler Infekt"
05.03.2020, 21:11 Uhr
Muskelschmerzen, Husten, Fieber. Davon berichtet Birgit Schlerith im Interview mit ntv. Die Frau aus Niederösterreich ist an Covid-19 erkrankt und spricht über die Quarantäne, die Symptome, aber auch Anfeindungen.
In den vergangenen Tagen stieg in vielen europäischen Ländern, auch in Deutschland, die Zahl jener, die sich mit dem neuartigen Coronavirus infiziert haben. Doch hinter diesen Zahlen stecken immer Menschen. Wie geht es Ihnen, wie fühlen sie sich und wie gehen sie mit ihrer Erkrankung um?
Diese Fragen stellt ntv Birgit Schlerith. Die Frau aus Niederösterreich ist an Covid-19 erkrankt - der Krankheit, die durch das Virus Sars-CoV-2 ausgelöst wird. Im Gespräch per Skype berichtet sie über den Krankheitsverlauf, aber auch die Reaktion ihrer Umgebung. Seit einer Woche befindet sie sich mit ihrer Familie in häuslicher Quarantäne.
Die Krankheit sei "nicht anders als ein grippaler Infekt", sagt die Fitnesstrainerin und berichtet von Muskel- und Gliederschmerzen, trockenem Husten, Müdigkeit, aber auch Fieber. Eine frühere Lungenentzündung sei aber unangenehmer gewesen "als jetzt die Symptomatik mit dem Coronavirus". "Mein Mann ist positiv getestet und hatte keine Symptome", fügt Schlerith an. Gleichwohl appelliert sie, das Virus nicht auf die leichte Schulter zu nehmen und die Hygienevorschriften einzuhalten. "Dann können wir alle mitwirken, dass es sich nicht in dem Ausmaß ausbreitet."
Doch Schlerith spricht auch über eine Mischung aus Anfeindungen und eigenem Schuldgefühl. "Das war schon schlimm und sehr, sehr unangenehm", berichtet sie. "Ich möchte nicht, dass meine Kinder, wenn sie wieder in Kindergarten und Schule gehen - dass dort der Finger drauf gezeigt wird oder sie gemobbt werden." Optimistisch ist sie dennoch: "Wir werden in den nächsten zwei Wochen gesund hier rausgehen."
Quelle: ntv.de, mli