Panorama

Nach Toten und Verletzten Nimes schützt Jugendliche mit Ausgangssperre vor Drogenkrieg

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Ein Polizist im französischen Nimes. (Archivbild)

Ein Polizist im französischen Nimes. (Archivbild)

(Foto: AFP)

Im südfranzösischen Nimes tobt ein Krieg zwischen Drogenbanden, teils auf offener Straße. Dabei werden Menschen verletzt und getötet, auch Unbeteiligte. Die Stadt reagiert und ordnet für sechs Stadtteile nächtliche Ausgangssperren für Jugendliche an.

Angesichts ausufernder Drogengewalt mit Toten und Verletzten führt die südfranzösische Großstadt Nîmes von diesem Abend an ein Ausgangsverbot für Jugendliche ein. In sechs von Drogenhandel und Gewalt erschütterten Stadtvierteln dürften Jugendliche unter 16 Jahren zwischen 21 Uhr abends und 6 Uhr morgens nicht mehr allein auf die Straße gehen, kündigte die Stadt an. Die Polizei mobilisiert außerdem zusätzliche Kräfte.

"Seit einigen Tagen ist die Situation aufgrund der bewaffneten Aktionen der Narco-Terroristen unhaltbar geworden, wodurch ein Klima der Angst und des Terrors entstanden ist", sagte der Bürgermeister von Nîmes, Jean-Paul Fournier. Die Ausgangssperre solle "Minderjährige schützen, die nichts mit dem Drogenhandel zu tun haben, aber auch diejenigen, die von den Drogenhändlern benutzt werden und manchmal erst 12 oder 13 Jahre alt sind", meinte der städtische Beigeordnete für Sicherheit, Richard Schieven.

In den vergangenen Wochen hatten sich Abrechnungen rivalisierender Drogenbanden in Nîmes gehäuft, wobei Vermummte mit Kalaschnikows auf den Straßen das Feuer eröffneten. Am 27. Juni wurden dabei sechs junge Leute im Alter von 15 bis 20 Jahren verletzt. Am 10. Juli wurden ein 53-Jähriger erschossen und ein weiterer Mann angeschossen.

Wohl als Warnung an verfeindete Banden war die in den sozialen Medien zur Schau gestellte Tötung eines 19 Jahre alten Handlangers der Dealer gedacht, der am vergangenen Dienstag halb verbrannt in den Weinbergen entdeckt wurde. Videos zeigten, wie ein Mensch auf den erst noch lebenden Gefesselten schießt, ehe dieser in Brand gesetzt wird. Die Tat hänge wohl mit kriminellen Vorfällen der vergangenen Wochen zusammen, die mit einer extrem gewalttätigen Rivalität zwischen lokalen kriminellen Gruppen zu tun habe, sagte Staatsanwältin Cécile Gensac.

Quelle: ntv.de, als/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen