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Trockener März durchkreuzt Pläne Osterfeuer stehen vielerorts auf der Kippe

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Das Umweltbundesamt ist kein Fan von Osterfeuern: Feinstaub.

Das Umweltbundesamt ist kein Fan von Osterfeuern: Feinstaub.

(Foto: picture alliance / imageBROKER)

Das Frühjahr ist bisher viel zu trocken. Vielerorts müssen Feuerwehren daher erste Wald- und Flächenbrände bekämpfen. Ein Regengebiet ist im Anmarsch. Können damit die geplanten Osterfeuer gerettet werden?

Eine Woche vor Ostern schauen viele Veranstalter von Osterfeuern gespannt auf die Wetterlage, denn bei ausgedörrter Vegetation können Funken eines Feuers schnell einen Flächenbrand auslösen. Die Konsequenz ist klar: "Osterfeuer können bei hoher Waldbrandgefahr ab Warnstufe 4 untersagt werden", teilt der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) mit.

Nach dem lange sonnigen, aber trockenen Frühlingswetter ist inzwischen Regen angekündigt. Auch der Gefahrenindex für Waldbrände des Deutschen Wetterdienstes (DWD) sieht für die kommenden Tage eine Entspannung der Lage. Sorgt der angekündigte Wetterumschwung in allen Teilen Deutschlands aber auch dafür, dass die Gefahr von Bränden rund um Ostern gebannt ist?

Zunächst kündigt sich der bisher wärmste Tag des Jahres an. Im Westen und Südwesten steigen die Temperaturen im Laufe des Tages auf bis zu 25 Grad. Nur Nord- und Ostseeurlauber müssen sich mit kühleren 12 bis 14 Grad begnügen, doch auch dort bleibt es erneut trocken: "Die Böden sind vielerorts hart und staubig und die meisten Pegel der Flüsse und Seen liegen oft deutlich unterhalb dessen, was für die Jahreszeit normal wäre", sagt ntv-Meteorologe Pscherer.

Der März war einer der trockensten in Deutschland seit Aufzeichnungsbeginn, auch die ersten Apriltage brachten keinen Regen. Erst ab Sonntag stellt sich die Wetterlage um, ein Regengebiet zieht durch Deutschland. Die ersten teils kräftigen Schauer und einzelnen Gewitter werden in der Nacht im Westen erwartet, später wird es auch im Osten feucht.

Wo stehen Feuer auf der Kippe?

Osterfeuer sind traditionell bundesweit geplant. Sie müssen bei den lokalen Behörden angemeldet oder extra genehmigt werden. In manchen Regionen steht die Entscheidung aufgrund der Trockenheit noch aus. Zum Beispiel diskutieren zahlreiche Kommunen in Nordrhein-Westfalen, ob die Feuer in diesem Jahr stattfinden können. "Sollten sich in der kommenden Woche die Wetterverhältnisse nicht deutlich verändern und spürbare Regenfälle zu verzeichnen sein, werden die drei Kommunen Bad Berleburg, Bad Laasphe und Erndtebrück die Osterfeuer aus Risiko-Gesichtspunkten untersagen müssen", teilt die Stadt Bad Berleburg im Südosten Westfalens mit.

Brandenburgs Feuerwehrverband hält ein pauschales Verbot nicht für angemessen, setzt aber ebenfalls auf Vorsicht. "Schließlich möchte niemand, dass aus einem Volksfest-Osterfeuer ein Osterbrand wird", sagt Verbands-Vizepräsident Frank Kliem. Mit ausreichend Abstand zum Wald, einer beherrschbaren Größe und unter Kontrolle der Feuerwehr solle es vielerorts möglich sein, das traditionelle Osterfeuer für alle zu einem Fest werden zu lassen.

Tödliche Gefahr für Tiere

Das Brauchtum, zu Ostern Feuer anzuzünden, ist weitverbreitet. Damit soll das Frühjahr begrüßt und der Winter symbolisch vertrieben werden. Allerdings gibt es seit Jahren auch Streit um die Tradition.

Tierschützer warnen, dass häufig Tiere in den schon lange vorher vorbereiteten Holzhaufen einen Unterschlupf suchen und dann Opfer der Flammen werden. Die Haufen sollten daher vor dem Tag des Feuers noch einmal umgeschichtet werden, um Tieren die Flucht zu ermöglichen.

Das Umweltbundesamt verweist auf gesundheitsschädlichen Feinstaub, der beim Abbrennen entsteht. Dem Bundesamt zufolge wird geschätzt, dass in Deutschland zwischen 10.000 und 20.000 Osterfeuer entzündet werden.

Quelle: ntv.de, chr/dpa

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