Panorama

Streiks gehen in zehnte Runde Paris befreit Straßen mit Baggern vom Müll

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Von den Müllbergen geht nach Angaben der Behörden bisher noch keine Gesundheitsgefahr aus.

Von den Müllbergen geht nach Angaben der Behörden bisher noch keine Gesundheitsgefahr aus.

(Foto: dpa)

Drei Wochen Streik hinterlassen übel riechende Spuren auf den Straßen von Frankreichs Hauptstadt: Noch immer liegen 7000 Tonnen Müll auf den Trottoirs von Paris. Um das Problem so schnell wie möglich zu beheben, setzen die zwangsverpflichteten Müllwerker nun auch schweres Gerät ein.

Nach mehr als dreiwöchigem Streik der Müllabfuhr setzt die Stadt Paris auch Bagger ein, um die Abfallberge von den Straßen wegzuschaffen. Um die noch verbleibenden 7000 Tonnen Müll zu beseitigen, kämen auch besondere Fahrzeuge wie Greifbagger zum Einsatz, teilte die Stadt Paris mit.

Die großen Mengen an aufgehäuftem Abfall stellten bislang kein Gesundheitsrisiko für die Bevölkerung dar. Auch die Anwesenheit von Ratten, die nicht nennenswert zugenommen habe, sei kein besonderes Problem, hieß es. Die Stadt bleibe in diesem Punkt wachsam und stehe in ständigem Kontakt mit der regionalen Gesundheitsbehörde, die bestätigt habe, dass es keine Notlage gebe.

Der Streik der Müllabfuhr ist Teil der Proteste gegen die inzwischen durchgeboxte Rentenreform von Präsident Emmanuel Macron. Die Polizei hatte das Personal vor einigen Tagen zum Dienst verpflichtet, nachdem die Abfallberge auf über 10.000 Tonnen angewachsen waren.

Bis zu knapp eine Million Teilnehmer bei Protesttag erwartet

Betroffen ist nur die Hälfte von Paris, in der die kommunale Müllabfuhr zuständig ist. Ein Privatunternehmen fährt den Abfall in den anderen Stadtbezirken ab. Ein dort bereits angekündigter Streik konnte zu Wochenbeginn abgewendet werden. Im Fokus der Räumeinsätze der Müllabfuhr stehe nun die Route des Paris-Marathons am nächsten Sonntag, hieß es seitens der Stadt.

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Ungeachtet der Aufräumarbeiten riefen Gewerkschaften für diesen Dienstag erneut zu Streiks und Kundgebungen gegen die umstrittene Rentenreform von Präsident Emmanuel Macron auf. Für den zehnten landesweiten Protesttag rechneten die Behörden mit rund 650.000 bis 900.000 Teilnehmern. Erwartet wurde auch eine deutlich stärkere Beteiligung von Schülerinnen und Schülern sowie Studierenden.

Die über Wochen friedlichen Proteste wurden zuletzt von massiver Gewalt und Auseinandersetzungen überschattet. In Paris forderte die Polizei Inhaber auf, ihre Geschäfte entlang der Demonstrationsroute zu schließen. Die Proteste richten sich gegen die schrittweise Anhebung des Renteneintrittsalters von 62 auf 64 Jahre.

Quelle: ntv.de, jog/dpa

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