Versteigerung in Uruguay Passagier-Brief erzählt vom Prunk der "Titanic"
22.06.2023, 12:25 Uhr Artikel anhören
Der Anfangspreis des dreiseitigen Briefs liegt bei 11.000 Euro.
(Foto: picture alliance / empics)
Selbst 80 Jahre nach ihrem Versinken zieht die "Titanic" Bewunderer in ihren Bann. Auch das verschollene Tauchboot "Titan" war zu dem Wrack des großen Dampfers unterwegs. Ein besonderes Relikt des gesunkenen Schiffs soll nun in Uruguay unter den Hammer kommen.
Ein handgeschriebener Brief eines Passagiers der gesunkenen "Titanic" wird in der kommenden Woche in Uruguay versteigert. Der Anfangspreis liege bei 12.000 Dollar (11.000 Euro), teilte das Auktionshaus Zorilla in Montevideo mit. Den Brief hatte der 71-jährige Geschäftsmann Ramon Artagaveytia Gomez an seinen Bruder Adolfo geschrieben. Abgeschickt wurde er in Queenstown, Irland, wo die "Titanic" ein letztes Mal anlegte, bevor sie vier Tage später im Nordatlantik sank. In dem dreiseitigen, aus zwei Blättern bestehenden Schreiben, das Stockflecken aufweist, schwärmt Artagaveytia Gomez über den Prunk in der ersten Klasse und schreibt: "Alles ist neu und reich."
"Der letzte Brief, den mein lieber Bruder Ramon geschrieben hat", steht auf einer handgeschriebenen Notiz, die der Empfänger dem Brief beifügte. Bei der Versteigerung am 30. Juni soll der Brief dem Auktionshaus zufolge zwischen 15.000 und 25.000 Dollar einbringen.
Die "Titanic" war im April 1912 auf ihrer Jungfernfahrt von England nach New York gesunken, nachdem sie einen Eisberg gerammt hatte. Etwa 1500 der 2224 Menschen an Bord kamen ums Leben. Das Wrack des Schiffs wurde erst 1985 gefunden.
Auch Relikte von deutschem Kriegsschiff
Die "Titanic" übt immer noch eine große Faszination aus. Aktuell wird im Umfeld des Wracks fieberhaft nach einem Mini-Tauchboot gesucht, das am Sonntag mit fünf Menschen an Bord zu einer touristischen Tauchfahrt dorthin aufgebrochen war und zu dem seitdem kein Kontakt mehr besteht.
Bei der Auktion in Montevideo kommen derweil auch andere historische Gegenstände unter den Hammer. Unter anderem werden von dem im Atlantik versenkten deutschen Kriegsschiff "Admiral Graf Spee" ein Fernglas und die Uniformjacke eines Besatzungsmitglieds versteigert.
Der Kapitän des Schiffes, Hans Langsdorff, hatte das Panzerschiff am 17. Dezember 1939 im Rio de la Plata vor Montevideo versenken lassen. Mit dem Kriegsschiff waren Handelsschiffe im Atlantik angegriffen worden, bevor es von zwei britischen Schiffen und einem neuseeländischen Schiff beschädigt wurde.
Quelle: ntv.de, lno/AFP