Sturm bringt Flugzeug in Dilemma Passagiere haben Todesangst im Flieger nach Ibiza
29.08.2023, 11:03 Uhr Artikel anhören
Zwischenzeitlich gab es die Vermutung, dass der Flieger von einem Blitz getroffen wurde.
(Foto: Frank Rumpenhorst/dpa/Archivbild)
Orkanartige Windböen, Starkregen und Gewitter sorgen über den Balearen für Flugchaos. Viele Flugzeuge bleiben am Boden. Eine Maschine von Hamburg nach Ibiza hebt trotzdem ab - und kann wegen der Unwetter nicht landen.
Ein Flugzeug auf dem Weg von Hamburg nach Ibiza ist in schwere Turbulenzen gekommen, nachdem es wegen heftiger Unwetter auf den Balearen keine Landeerlaubnis bekommen hatte. Spanische Behörden hatten die Alarmstufe "Orange" ausgerufen, weshalb der Eurowings-Flieger über der Insel kreisen musste. Einem Bericht der "Bild"-Zeitung zufolge wurden die Passagiere dabei im Flugzeug durchgewirbelt. Viele sollen Todesangst gehabt haben.
Der Flieger, der um 7.35 Uhr in Hamburg starten sollte, flog bereits mit 30 Minuten Verspätung los, erzählte demnach ein Passagier. Nach etwa zweieinhalb Stunden Flugzeit habe der Kapitän mitgeteilt, dass der Flieger nicht auf Ibiza landen könne, weil der Flughafen dort wetterbedingt gesperrt sei. Deshalb würde der Flieger ein paar Runden drehen, erzählte der 32-jährige Olli L. der "Bild"-Zeitung.
Danach fing für die Passagiere der Albtraum an. "Ich meine, dass der Kapitän einen Landeanflug versucht hat, bei dem es zu einem brutalen Sinkflug kam", erzählt L. "Der Flieger kippte unkontrolliert nach rechts und links." Danach brach Chaos aus. Menschen flogen an die Decke, einer sei kollabiert. Es habe sich angefühlt, wie in einem Freefall-Tower in einem Freizeitpark.
"Das war reale Todesangst"
"Ich habe gesehen, wie die Stewardess anfing zu weinen, sie hat sich weggedreht. Da wusste ich, dass nichts mehr entspannt ist", schildert der Passagier. Menschen um ihn herum hätten Todesangst gehabt: Einer schrieb einen Abschiedsbrief auf die Kotztüte. "Ein Pärchen saß hinter mir, der Mann sagte die ganze Zeit zu ihr: 'Ich liebe dich, ich danke dir für alles, mein Schatz'. Das war reale Todesangst, die wir gespürt haben."
Kurz habe es zudem die Vermutung gegeben, dass ein Blitz den Flieger getroffen haben könnte. Nach gefühlten fünf bis zehn Minuten habe der Pilot die Turbinen durchgestartet und in dem Moment habe es einen dumpfen Knall gegeben. Daraufhin fiel die Bordelektronik aus. "Es hieß, dass ein Blitz das Flugzeug getroffen hat", erzählt L. weiter. Kurz danach gab der Pilot bekannt, dass die Maschine in Alicante landen würde. 15 Minuten später kam das Flugzeug sicher zu Boden. Auch Passagiere in anderen Flugzeugen machten ähnliche Erfahrungen. In einer Maschine von Alicante nach Mallorca kam es ebenfalls zu heftigen Turbulenzen, weshalb der Flieger nicht landen konnte.
Ein Eurowings-Sprecher sagte dem Bericht zufolge: "Nach der Landung wurde das Flugzeug aufgrund der durchflogenen Wetterlagen von außen einer Sicht-Inspektion durch Techniker unterzogen - einen Blitzeinschlag können wir allerdings für diesen Flug nicht bestätigen." Allerdings habe "für die Sicherheit der Passagiere und Besatzung auf dem Flug EW7514 zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr bestanden." Die Passagiere sehen das laut L. anders. Für ihn sei der 27. August ab sofort sein zweiter Geburtstag.
Quelle: ntv.de, vmi