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Versuchte Triebwerk-Abschaltung Pilot hatte auf US-Inlandsflug halluzinogene Pilze konsumiert

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Eine Maschine von Alaska Airlines.

Eine Maschine von Alaska Airlines.

(Foto: AP)

Ein Pilot sitzt als Mitreisender im Cockpit, als er plötzlich versucht, das Flugzeug zum Absturz zu bringen. Seine Kollegen wenden mit ihrer schnellen Reaktion eine Katastrophe ab. Jetzt versucht der Mann, sein Verhalten zu erklären.

Nachdem er erfolglos versucht hatte, als mitreisender Pilot auf einem US-Inlandsflug die Triebwerke abzuschalten, liefert der Mann jetzt eine Erklärung für sein riskantes Verhalten: Er habe sogenannte "Zauberpilze" konsumiert, bevor er sich ins Cockpit setzte. Der Pilot, der sich auf dem Flug nicht im Dienst befand, sagte der Polizei, er habe zum ersten Mal halluzinogene Pilze genommen. Zudem habe er 40 Stunden lang nicht geschlafen und kurz vor einem Nervenzusammenbruch gestanden, erklärte der 44-Jährige. Er leide seit etwa sechs Monaten unter Depressionen.

Die Fluggesellschaft Alaska Airlines hatte am Montag mitgeteilt, bei dem Flug ihrer Regionaltochter Horizon Air von Everett im Westküstenstaat Washington ins kalifornische San Francisco hätte der auf einem Klappsitz im Cockpit mitreisende Alaska-Airlines-Pilot "erfolglos versucht, den Betrieb der Motoren zu unterbrechen".

"Der Horizon-Kapitän und der erste Offizier haben schnell reagiert, die Motorleistung wurde nicht unterbrochen und die Besatzung hat das Flugzeug ohne Zwischenfall gesichert." Der Vorfall habe eine "glaubhafte Sicherheitsbedrohung" dargestellt, erklärte die Fluggesellschaft.

Pilot droht Anklage wegen Mordversuchs

Nach Angaben des Justizministeriums hatte sich der Angestellte der Airline zu Beginn des Fluges zunächst mit den Piloten unterhalten. Dann habe er nach Schaltern gegriffen, die das Notfall-Feuerlöschsystem des Flugzeugs aktiviert und die Treibstoffzufuhr zu den Motoren unterbrochen hätten. Nachdem ihn die Crew überwältigt hatte, wurde er in Handschellen in den hinteren Teil des Flugzeugs gebracht. Dort versuchte er, einen Notausgang zu öffnen - was eine Flugbegleiterin jedoch verhinderte, wie das Justizministerium erklärte. Während des restlichen Fluges wurde er vom Kabinenpersonal festgehalten.

Die Maschine vom Typ Embraer E-175 mit 80 Passagieren an Bord wurde umgeleitet und landete in Portland im Bundesstaat Oregon, wo der Pilot festgenommen wurde. Nach Angaben des zuständigen Sheriffs wird ihm Mordversuch in 83 Fällen, Gefährdung des Lebens anderer und Gefährdung eines Flugzeugs zur Last gelegt.

Fluggesellschaften lassen ihre Piloten und Flugbegleiter mit sogenannten Standby-Tickets in Flugzeugen mitreisen, wenn ein Platz frei ist. Bei vollen Flugzeugen nehmen die Mitarbeiter dann manchmal auf einem Klappsitz im Cockpit Platz.

Quelle: ntv.de, ino/AFP

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