Seltenes Naturschauspiel Deutschland staunt über Polarlichter
28.02.2023, 10:31 Uhr (aktualisiert)
Polarlichter in der Nacht zum 27. Februar über Brandenburg (Nachtaufnahme mit Langzeitbelichtung).
(Foto: picture alliance/dpa)
Wie ihr Name schon sagt, sind Polarlichter hauptsächlich am Nord- und Südpol zu sehen. Doch in der Nacht von Sonntag auf Montag werden die faszinierenden Leuchterscheinungen gleich in mehreren Regionen Deutschlands, in Großbritannien und in Irland bewundert.
Nachtschwärmer in Deutschland trauten ihren Augen kaum, als sich in der vorletzten Nacht der Himmel durch Polarlichter verfärbte. Die Meldungen zu Sichtungen kamen aus Brandenburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Hessen und Mecklenburg-Vorpommern. Auch über Mittelthüringen und der Flensburger Förde waren die Phänomene am Himmel zu bewundern, berichtet die "Bild"-Zeitung unter Berufung auf "Thüringer Allgemeine" und SHZ.de.
Aber nicht nur in Deutschland, sondern auch in Großbritannien und Irland waren in dieser Nacht Polarlichter zu sehen. Das berichtet "The Guardian" und macht gleichzeitig Hoffnung auf eine weitere Nacht mit dem Naturschauspiel. Um das Leuchten der Nordlichter zu sehen, muss man sich in wirklich dunklen Gebieten aufhalten. In hell erleuchteten Städten hat man hingegen oft wenig Glück.
Die Aussicht, auch in den kommenden Nächten Polarlichter über Deutschland bewundern zu können, stehen gar nicht so schlecht. "Hoch 'Hazal' beschert uns bis einschließlich Donnerstag abseits von Nebel einen klaren Himmel und damit weitere Optionen auf Polarlicht-Sichtungen", sagt ntv-Wetterexperte Björn Alexander dazu.
Sichtbar im Polarlichtoval
Das Naturschauspiel, bei dem sich der Himmel spektakulär in Grün-, Rot- und Violett-Töne verfärben kann, ist normalerweise in Ländern zu sehen, die im oder in der Nähe des sogenannten Polarlichtovals liegen. Es erstreckt sich im Süden fast nur über die Antarktis, im Norden über Skandinavien, Grönland, Nordkanada und Sibirien. In diesen zwei Gebieten treten Polarlichter fast jede Nacht auf.
In den angrenzenden Regionen gibt es bestimmte Zeiten, in denen die Sichtungen der wissenschaftlich als Aurora borealis bezeichneten Nordlichter sehr wahrscheinlich sind. Polarlichtsaison am Nordpol sind die Monate September, Oktober, Februar und März. Die Nordlichter sind in Nächten zwischen 18 und 2 Uhr am besten zu sehen, aber auch nur, wenn das Wetter mitspielt und der Himmel klar ist. Einige Reiseveranstalter bieten direkt Reisen zu den Polarlichtern an.
Polarlichter entstehen weit oben in der Atmosphäre. Das farbige Leuchten entsteht, wenn elektrisch geladene Teilchen des Sonnenwindes auf die oberen Schichten der Erdatmosphäre treffen. Auf diese Weise werden die Luftmoleküle zum Leuchten angeregt. Die elektrisch geladenen Teilchen erzeugen elektromagnetische Felder, die zwar für Menschen ungefährlich sind, auf elektronische Anlagen aber durchaus negative Auswirkungen haben können.
(Dieser Artikel wurde am Montag, 27. Februar 2023 erstmals veröffentlicht.)
Quelle: ntv.de, jaz