"Wir rannten um unser Leben" Polizei: "Rund zehn" Tote nach Schüssen an schwedischer Schule
04.02.2025, 14:49 Uhr
An einer Schule im schwedischen Örebro fallen am Mittag Schüsse. Die Behörden sprechen von mehreren Toten. Auch der Täter ist vermutlich nicht mehr am Leben.
In Schweden sind bei einer Schießerei an einer Schule rund zehn Menschen getötet worden. Das teilte die Polizei mit. Unter den Toten sei vermutlich auch der Täter. Zuvor hatten die Behörden gemeldet, fünf Menschen seien von Schüssen getroffen worden. Der Vorfall ereignete sich in der Stadt Örebro, etwa 200 Kilometer westlich von Stockholm.
Zu einem möglichen Motiv für die Tat äußerte sich die Polizei nicht. Man gehe nicht davon aus, dass ein terroristisches Motiv vorliege. Der Mann sei der Polizei bisher unbekannt gewesen. Er habe keine Verbindung zu einer Bande gehabt. Die Polizei geht davon aus, dass er alleine handelte.
Gegen Mittag war es am Campus Risbergska, einer Einrichtung für Erwachsenenbildung, zu Schüssen gekommen. Fünf Verletzte wurden daraufhin ins Krankenhaus gebracht. Das teilte der Direktor für das Gesundheitswesen in der Region, Jonas Claesson, auf einer Pressekonferenz mit. Vier von ihnen sind demnach operiert worden. Zwei der Operierten befänden sich in einem stabilen Zustand, eine Person sei schwer verletzt. Zu den weiteren Verletzten machte Claesson zunächst keine Angaben.
"Als ich auf dem Schulhof war, hörte ich Schüsse"
Die Rektorin Ingela Bäck Gustafsson erzählte in einem Interview des Rundfunksenders SVT, dass sie gerade Mittagspause machte, als Schüler an ihr vorbeiliefen und riefen, man solle das Schulgelände verlassen. "Als ich auf dem Schulhof war, hörte ich Schüsse, ganz in der Nähe", sagte Bäck Gustafsson. "Wir rannten um unser Leben", erzählte die Rektorin.
Während des Einsatzes, an dem zahlreiche Polizei- und Rettungskräfte beteiligt waren, waren die Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte in ihrer eigenen sowie in angrenzenden Schulen und Geschäften untergebracht. Die Menschen in der Umgebung wurden dazu aufgefordert, sich von der Schule fernzuhalten.
Am späteren Nachmittag war die Polizei nach Medienangaben schwer bewaffnet an einer Wohnadresse in Örebro im Einsatz. Übereinstimmenden Berichten zufolge könnte es sich dabei um den Wohnort des mutmaßlichen Täters handeln.
Der schwedische Ministerpräsident Ulf Kristersson schrieb auf X, es sei ein sehr schmerzhafter Tag für ganz Schweden. Er denke an die Betroffenen und deren Angehörigen sowie an all diejenigen, deren normaler Schultag durch Schrecken ersetzt wurde. Kristersson fügte hinzu: "Niemand sollte den Albtraum erleben müssen, in einem Klassenzimmer zu sitzen und um sein Leben fürchten zu müssen."
Quelle: ntv.de, jpe/dpa