Internationale GroßrazziaPolizei gelingt Coup gegen Bandidos
Bei Hausdurchsuchungen im Rockermilieu finden Beamte Drogen, Waffen und große Mengen Bargeld. In der länderübergreifenden Razzia erlassen Ermittler außerdem Haftbefehl gegen 15 Mitglieder des Rockerclubs.
Im Zuge einer Drogenrazzia bei Mitgliedern des Rockerclubs Bandidos haben Polizisten in Deutschland und Finnland 15 Verdächtige festgenommen. Die Ermittler durchsuchten zeitgleich mehr als 40 Wohn- und Geschäftsräume in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt sowie einzelne Objekte in Finnland und den Niederlanden, wie Staatsanwaltschaft und Polizei in Münster mitteilten.
Dabei fanden die Beamten unter anderem Marihuana, Kokain und Amphetamine, Marihuana-Pflanzen in unterschiedlichen Wachstumsphasen und Materialien zur Herstellung von Amphetaminen. Auch mehrere scharfe Schusswaffen sowie ein fünfstelliger Bargeldbetrag wurden beschlagnahmt.
Den Bandidos-Mitgliedern werden die gewerbsmäßige Herstellung und der internationale Handel mit Drogen vorgeworfen, erklärte der Münsteraner Oberstaatsanwalt Stefan Lechtape. "Sie sind international organisiert und professionell vernetzt." Schwerpunkte der Razzia in Deutschland waren demnach Emmerich am Niederrhein und Rheine im nördlichen Münsterland. Durchsuchungen gab es auch in Magdeburg, Lüneburg, Hasbergen, Selm und Lünen.
In Deutschland vollstreckten die Polizisten Haftbefehle gegen sieben Angehörige des münsterländischen Bandidos-Chapters im Alter von 36 bis 51 Jahren. In Finnland nahmen die Kriminalisten acht Angehörige des dortigen Bandidos-Ablegers fest. Zum Schutz von Beamten und Unbeteiligten setzte das federführende Polizeipräsidium Münster bei den länderübergreifenden Durchsuchungen auch Spezialeinheiten ein.