Sind Tote vermisste Personen? Polizei glaubt bei Leichen in Güllebecken nicht an Straftat
09.04.2025, 19:15 Uhr Artikel anhören
Noch hat die Polizei die Ermittlungen nicht abgeschlossen.
(Foto: picture alliance/dpa)
Der Fall erscheint mysteriös. Im sächsischen Gröditz werden in einem Güllebecken eines landwirtschaftlichen Betriebs zwei Leichen gefunden. Die Polizei sieht keine Hinweise auf ein Verbrechen. Sie kann die Identität der Opfer aber nicht klären. Ein Hinweis aus einem Nachbarort könnte helfen.
Nach dem Fund zweier Leichen in einem Güllebecken in Gröditz nordwestlich von Dresden gibt es bislang keine Hinweise auf eine Straftat. Es werde aber weiter in alle Richtungen ermittelt, teilte die Polizei auf Anfrage mit. Die Untersuchungen am Fundort auf dem Gelände eines landwirtschaftlichen Betriebes im Ortsteil Spansberg seien zwar abgeschlossen. Zusätzliche Ermittlungen vor Ort könnten aber nicht ausgeschlossen werden.
Ein Mitarbeiter des Agrarbetriebs hatte am Montagnachmittag die Leichen einer Frau und eines Mannes entdeckt. Das Güllebecken werde in unregelmäßigen Abständen kontrolliert, so der Polizeisprecher. Auch deshalb lasse sich bisher nicht sagen, wie lange die Toten sich darin befunden hätten. Die Identitäten seien weiterhin nicht geklärt. Zuvor hatte die Polizei aber schon bekannt gegeben, dass es sich nicht um Mitarbeiter des Betriebes handele.
Nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung führt eine Spur in das Nachbardorf Nauwalde. Dort gebe es zwei Menschen, die seit Monaten angeblich spurlos verschwunden sein sollen. Die Zeitung sprach von einem älteren, unverheirateten Paar. Die Polizeidirektion Dresden wollte das nicht kommentieren. Es läge keine Vermisstenanzeige vor, hieß es.
Derweil gehen die rechtsmedizinischen Untersuchungen der Leichen weiter. Wann ein Ergebnis vorliege, lässt sich derzeit nicht absehen, so der Polizeisprecher. Polizei und die Staatsanwaltschaft Dresden führen in der Sache ein sogenanntes Todesermittlungsverfahren.
Die Ermittler bitten weiter um Hinweise von Zeugen, die Angaben zum Geschehen machen können. Gröditz hat knapp 7000 Einwohner. Der Fundort der Leichen befindet sich direkt an der Grenze zu Brandenburg.
Quelle: ntv.de, als/dpa