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Ermittlung in mehreren Ländern Polizei nimmt mehrere Enkeltrickbetrüger fest

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Betrüger versuchen vor allem ältere Menschen zu überzeugen, hohe Geldbeträge an sie zu zahlen, indem sie Notlagen derer Angehörigen vortäuschen.

Betrüger versuchen vor allem ältere Menschen zu überzeugen, hohe Geldbeträge an sie zu zahlen, indem sie Notlagen derer Angehörigen vortäuschen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Mit Schockanrufen versuchen Enkeltrickbetrüger ältere Menschen um ihre Ersparnisse zu bringen. In Polen wird extra dafür ein Callcenter betrieben. Jetzt schlägt die Polizei zu und nimmt gleich acht Drahtzieher in vier Ländern fest. Zwei von ihnen werden nach Deutschland ausgeliefert.

Mit einem international koordinierten Schlag ist der Polizei ein Erfolg im Kampf gegen Enkeltrickbetrüger gelungen. Es habe bei den Einsätzen in Deutschland, Polen, Großbritannien und Belgien insgesamt acht Festnahmen gegeben, teilte die in Deutschland federführende Staatsanwaltschaft Bamberg mit. Dabei soll es sich um Köpfe einer Bande handeln, aus der bereits 17 andere Mitglieder festgenommen wurden.

Es handle sich um eine beispiellose Ermittlungsaktion, die vor allem mit der Polizeibehörde in der polnischen Hauptstadt Warschau koordiniert worden sei. Bereits seit einem Jahr werde gemeinsam zu Schockanrufen ermittelt, bei denen vor allem ältere Menschen durch vermeintliche Notlagen ihrer Angehörigen dazu gebracht würden, hohe Geldbeträge zu zahlen.

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Bei einem ersten Schlag im vergangenen Jahr sei ein Callcenter in Polen aufgeflogen, von dem aus etwa 14.000 solcher Betrugsanrufe nach Deutschland getätigt worden seien. Die Zerschlagung dieser Einrichtung habe zu einem signifikanten Rückgang der Fallzahlen in Deutschland Anfang 2024 geführt. Dabei seien 17 Geldabholer auf frischer Tat in ganz Deutschland gefasst worden.

Bei dem neuen Schlag seien die Logistiker gefasst worden, welche die Geldabholer in verschiedenen europäischen Ländern gesteuert hätten. Die acht Festgenommenen wurden Ermittlungsrichtern in Warschau, London und Brüssel zugeführt. Bei den beiden Hauptverdächtigen der bayerischen Ermittlungen handle es sich um Polen im Alter von 23 und 30 Jahren, die nun durch die britischen Behörden nach Deutschland ausgeliefert werden sollen. Die beiden sollen einen Schaden in niedriger Millionenhöhe verursacht haben.

Quelle: ntv.de, mpa/AFP

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