Frau in Göttingen getötet Polizei sucht brutalen Angreifer
27.09.2019, 04:12 Uhr
Die Polizei fahndete in der ganzen Region nach dem Mann.
(Foto: picture alliance/dpa)
Brutale Bluttat in Niedersachsen: Mitten in einem Wohngebiet am Stadtrand von Göttingen attackiert ein Mann eine Frau und tötet sie. Der Angreifer ist weiter auf der Flucht. Die Behörden veröffentlichen zur Fahndung Fotos und den vollen Namen des Tatverdächtigen.
Ausnahmezustand in der Universitätsstadt Göttingen: In der Nacht nach dem tödlichen Angriff auf eine 44-jährige Frau im Göttinger Vorort Grone läuft die Großfahndung nach dem mutmaßlichen Täter weiter auf Hochtouren. Die Behörden bitten auch die Öffentlichkeit um Mithilfe. Dazu wurde noch am Abend ein weiteres Fahndungsfoto und Details zur Personenbeschreibung veröffentlicht. Wer den Gesuchten sieht, wird gebeten, sich "unbedingt sofort unter der 110 bei der Polizei Göttingen zu melden", heißt es im Fahndungsaufruf der Polizei. "Bei dem Gesuchten handelt es sich um einen Deutschen."

Schock in Göttingen: Die 44-Jährige wurde auf offener Straße vor den Augen entsetzter Passanten getötet.
(Foto: picture alliance/dpa)
Dringend tatverdächtig ist demnach der 52-jährige Frank N. Er soll am Donnerstagmittag mitten im Wohngebiet Grone am westlichen Stadtrand von Göttingen auf offener Straße seine Lebensgefährtin angegriffen und Berichten zufolge mit einem Messer niedergestochen haben. Als die 44-Jährige bereits schwer verletzt am Boden lag, soll er Augenzeugen zufolge noch "wie im Blutrausch" mit einem Feuerlöscher auf sie eingeschlagen haben.
Anschließend habe er sie "mit Benzin überschüttet" und angezündet, berichtete die "Bild"-Zeitung unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen. Die 44-Jährige erlag noch vor Ort ihren Verletzungen. Entsetzte Zeugen des Vorfalls, die einschreiten wollten, griff der Täter ebenfalls an. Eine Passantin, die der sterbenden Frau zu Hilfe eilte, wurde dabei lebensgefährlich verletzt, heißt es.
Die Polizei wollte zum Tathergang zunächst nichts sagen. "Wir kommentieren das nicht", sagte eine Sprecherin auf Anfrage. Informationen, dass es sich bei der Tatwaffe um ein Messer handelte, wollten die Ermittler zunächst ebenfalls nicht bestätigen.
Das Tatmotiv ist weiter unklar. Der Angreifer flüchtete nach dem Gewaltverbrechen mit dem Rad. Von ihm fehlt bislang jede Spur. Die Polizei suchte zeitweise mit einem Hubschrauber nach dem Flüchtigen. Der Bereich rund um den Tatort im Stadtteil Grone wurde weiträumig abgesperrt.
Fahndung in Göttingen
Die Polizei warnt davor, den Tatverdächtigen anzusprechen oder sich ihm zu nähern. Die Ermittler gehen davon aus, dass Frank N. weiterhin bewaffnet sein könnte. Die Fahndung im gesamten Stadtgebiet gehe auch in der Nacht weiter, teilte die Polizei mit. In Göttingen sind demnach eine Vielzahl Beamte im Einsatz.
"Aktuellen Erkenntnissen" zufolge ist der Gesuchte etwa 1,80 Meter groß, schlank und hat kurzes, dunkles Haar "mit Geheimratsecken (Haarkranz)". Er trägt eine markante Brille und ist bekleidet mit einer dunklen Jacke und einer dunklen Hose, heißt es im Fahndungsaufruf der Polizei.
Bei dem von ihm bei der Flucht vom Tatort genutzten Rad soll es sich laut Zeugenaussage um ein "normales" Fahrrad gehandelt haben, an dem sich Packtaschen befunden hätten.
Die Polizei Göttingen rief die Öffentlichkeit im Netz dazu auf, Spekulationen zum Tathergang zu unterlassen. Das Tatmotiv sei noch unklar, hieß es. "Bitte vertraut uns und beteiligt Euch nicht an Gerüchten!" Die Ermittlungen dauern an.
Quelle: ntv.de, mmo/dpa