Angriff auf LGBTIQ-Umzug geplant Polizei vereitelt Terrorpläne in Wien
18.06.2023, 13:21 Uhr Artikel anhören
Diese Waffen fanden die Beamten bei Hausdurchsuchungen der Tatverdächtigen.
(Foto: picture alliance / TOBIAS STEINMAURER / APA / picturedesk.com)
Säbel, Axt, Gaspistolen, Wurfsterne und Messer: Drei junge Männer sollen einen Anschlag auf die Regenbogenparade in Wien geplant haben. Bevor sie zur Tat schreiten können, greift die Polizei ein. Das Trio sympathisiert wohl mit dem IS - und wird bereits seit Längerem vom Staatsschutz beobachtet.
In Wien hat die Polizei nach Angaben der Sicherheitsbehörden möglicherweise einen Terroranschlag am Samstag auf die Regenbogenparade vereitelt. Unmittelbar vor der Veranstaltung, die dann von mehr als 300.000 Menschen besucht wurde, seien drei Verdächtige festgenommen worden, die einen Anschlag geplant haben sollen, berichtete der Staatsschutz.
Dabei handele es sich um einen 14-Jährigen sowie um zwei 17 und 20 Jahre alte Männer, die mit der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) sympathisierten, sagte der Chef der Direktion für Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN), Omar Haijawi-Pirchner. Es habe konkrete vorbereitende Handlungen gegeben. Allerdings habe durch die engmaschige Überwachung des bereits seit Längerem beobachteten Trios keine Gefahr für die Besucher bestanden. Bei Hausdurchsuchungen sei am Samstag umfangreiches Beweismaterial sichergestellt worden. Dabei wurden nach DSN-Angaben Säbel, eine Axt, Gaspistolen, Wurfsterne und Messer gefunden.
Die Regenbogenparade auf der Wiener Ringstraße hatte wieder ein Zeichen für die Rechte von LGBTIQ-Menschen gesetzt. Der Zug fand zum 27. Mal statt. Gerade die Teilnehmer solcher Veranstaltungen stellten für viele "islamistische oder auch rechtsextreme Szenen immer ein intensives Feindbild dar", sagte der Chef der Landespolizei Wien, Gerhard Pürstl.
Fünf Männern prügeln auf Frau ein
Während die Regenbogenparade laut Veranstaltern am Samstag reibungslos verlaufen war, vermeldete die Landespolizeidirektion Wien, dass gegen Abend in der Wiener Innenstadt eine Frau durch Schläge schwer verletzt worden ist. Eine Gruppe von fünf Männern bedachten sie und ihren Begleiter zuvor mit homophoben Äußerungen, zwei dieser Männer sollen dann auf die Frau eingeschlagen und sie auch getreten haben. Die Berufsrettung Wien versorgte das verletzte Opfer notfallmedizinisch und brachte sie in ein Krankenhaus. Wie Corinna Had, Sprecherin der Berufsrettung, gegenüber der APA sagte, hatte die Frau Kopfverletzungen und Abschürfungen erlitten.
Sofort eingeleitete Fahndungsmaßnahmen blieben ohne Erfolg. Die zwei Tatverdächtigen trugen ein schwarzes Poloshirt beziehungsweise ein weißes Shirt. Es wird wegen des Verdachts der absichtlich schweren Körperverletzung und Körperverletzung ermittelt.
Quelle: ntv.de, hny/dpa