Einsatz im BahnhofsviertelPolizist schießt Mann nach Messerangriff in Bremen nieder

Im Bremer Bahnhofsviertel kommt es in der Nacht bei einer Polizeikontrolle zu einem Schusswaffeneinsatz. Ein Mann soll einen Polizisten mit einem Messer angegriffen haben. Daraufhin schießt der Beamte auf den Angreifer. Der Mann kommt schwer verletzt in ein Krankenhaus.
Ein Bundespolizist hat auf dem Bahnhofsplatz in Bremen am frühen Morgen einen 38-Jährigen angeschossen und schwer verletzt. Der Mann hatte die Beamten zuvor mit einem Messer angegriffen. Nach Angaben des Sprechers der Staatsanwaltschaft Bremen, Frank Passade, sollte der aus Ghana stammende 38-Jährige bei einer Personenkontrolle in der Bahnhofshalle überprüft werden, ob er gefährliche Gegenstände - insbesondere Waffen - mit sich führte.
"Mit dieser Überprüfung war er nicht einverstanden", sagte Passade. Der 38-Jährige habe versucht, aus der Bahnhofshalle herauszukommen, und sei mehrfach aufgefordert worden, stehenzubleiben. Dem habe er aber nicht Folge geleistet.
Im Eingangsbereich des Bahnhofs habe er ein Messer gezogen, erklärte der Staatsanwalt. Nicht klar sei gewesen, ob er es aus einer Tasche zog oder am Körper trug. Mit diesem Messer sei er auf die Polizeibeamten zugeschritten. Die Beamten hätten ihn mehrfach aufgefordert, stehenzubleiben und das Messer abzulegen.
Keine Reaktion auf Warnschuss
Der 38-Jährige habe dem aber keine Folge geleistet und sich einem der beiden Beamten genähert. Dieser habe einen Warnschuss abgegeben, worauf der Mann ebenfalls nicht reagiert habe. "Er ist weiter auf den Polizeibeamten zugegangen, und der hat dann geschossen", sagte Passade.
Der Mann wurde schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht. Über seinen Gesundheitszustand liegen der Staatsanwaltschaft zufolge bislang keine Informationen vor. Auch ist nicht bekannt, ob er unter Drogen- oder Alkoholeinfluss stand. Das müssten Untersuchungen erst noch ergeben, sagte Passade.
Wie die Nachrichtenseite "Buten un binnen" unter Berufung auf die Bremer Staatsanwaltschaft berichtet, wurde der 38-Jährige im Unterkörper getroffen. Einem Bericht des "Weser-Kuriers" zufolge geben Bremens Polizisten äußerst selten Schüsse aus ihrer Dienstwaffe ab. Und falls doch, werde so gut wie nie auf Menschen geschossen.
Aufgelistet wird in dem Zeitungsbericht lediglich ein Fall in den vergangenen 15 Jahren. Nach Schüssen aus der Dienstwaffe eines Polizisten sei zuletzt 2020 ein Mensch in Bremen gestorben. Damals sei ein psychisch gestörter 54-jähriger Mann mit einem Messer auf zwei Polizeibeamte losgegangen.