Folter in US-Gefängnis Polizisten quälen Teenager mit Taser
01.08.2017, 08:59 Uhr
Wegen Vandalismus, Diebstahl, Drogen- und Waffenvergehen muss ein 18-Jähriger zwei Wochen in einem Gefängnis in Tennessee verbringen. Die Beamten sind wohl der Meinung: Der Arrest ist nicht ausreichend. Also traktieren sie ihn mit einer Elektroimpulswaffe.
Im US-Bundesstaat Tennessee sollen drei Polizisten einen 18-jährigen Gefangenen mehrfach mit einem Taser traktiert haben. Über den Fall berichten mehrere US-Medien. Die Dienstaufsicht und die Staatsanwaltschaft sollen Ermittlungen eingeleitet haben.
Die Geschichte kam ins Rollen, als der mittlerweile 19-Jährige beim zuständigen Gericht eine Klage einreichte. Der junge Mann war im November 2016 wegen Vandalismus, Diebstahl, Drogen- und Waffenvergehen verhaftet worden. Er kam ins Cheatham-County-Gefängnis. Dort nahm eine Überwachungskamera die Folter auf.
Das Video zeigt den Gefangenen und drei Beamte. Der 18-Jährige ist auf einem Stuhl fixiert. Einer der Beamten knebelt den jungen Mann, einer hält ihn fest, der dritte Polizist berührt ihn immer wieder mit einem Gerät, das wie eine Elektroschockpistole aussieht. In dem Video ist zu hören, wie einer der Beamten sagt: "Das mache ich so lange, bis die Batterien leer sind." Ein Polizist sagt zu dem jungen Gefangenen, er solle aufhören, sich zu wehren.
40 Taser-Verbrennungen
Er saß zwei Wochen im Gefängnis, dann wurde er entlassen. In seiner Klage heißt es, sein Körper habe bei der Entlassung 40 Taser-Verbrennungen aufgewiesen. In der Klage steht auch, die Beamten hätten "böswillig und sadistisch" gehandelt. Sie sollen den Taser vier Mal bis zu 50 Sekunden an seinen Bauch und seine Beine gehalten haben. Die drei Beamten, die an dem Vorfall beteiligt waren, wurden mittlerweile vom Dienst suspendiert.
In Deutschland setzt lediglich das Spezialeinsatzkommando (SEK) Berlin seit 2001 Elektroimpulswaffen ein. 2016 wurde auch die Berliner Schutzpolizei mit entsprechenden Geräten ausgerüstet.
Quelle: ntv.de, kpi