Panorama

Messerattacke von Brokstedt Polizisten schildern dramatische Lage am Bahnsteig

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Dem 34 Jahre alten Ibrahim A. wird Mord in zwei Fällen und versuchter Mord in vier Fällen vorgeworfen.

Dem 34 Jahre alten Ibrahim A. wird Mord in zwei Fällen und versuchter Mord in vier Fällen vorgeworfen.

(Foto: picture alliance/dpa/dpa/Pool)

Im Prozess um den Messerangriff in einem Zug in Brokstedt beschreiben die ersten Polizisten am Tatort chaotische Szenen. An der Außenwand des Zuges sei viel Blut gewesen, es habe große Aufregung geherrscht. Derweil beteuert der Angeklagte Ibrahim A. weiterhin: "Ich war das nicht".

Nach der Messerattacke im Regionalzug im schleswig-holsteinischen Brokstedt hat sich den ersten Polizisten vor Ort eine chaotische Situation geboten. Vom Bahnsteig aus sei ihnen gleich eine blutende Person entgegengekommen, sagte ein 30 Jahre alter Polizist als Zeuge vor dem Landgericht Itzehoe im Mordprozess gegen Ibrahim A.

Mehrere Zeugen seien auf ihn zugekommen und hätten gesagt, der Angreifer sitze auf dem Bahnsteig, sagte der Beamte. "Er hat sich nicht bewegt und auch keinen Mucks von sich gegeben." Sein Kollege habe den Mann, der blutige Hände und Arme von einer Schnittverletzung hatte, dann gesichert, er selbst habe das Tatmesser aus einem Mülleimer geholt und in den Streifenwagen gebracht. Anschließend habe er geholfen, Verletzten Erste Hilfe zu leisten. Auf dem Bahnsteig und an der Außenwand des Zuges sei viel Blut gewesen.

Dem 34 Jahre alten Palästinenser Ibrahim A. wird Mord in zwei Fällen und versuchter Mord in vier Fällen vorgeworfen. Er soll am 25. Januar in der Nähe des Bahnhofs von Brokstedt eine 17-Jährige und ihren zwei Jahre älteren Freund erstochen haben. Zwei weitere Frauen und zwei Männer erlitten schwere Verletzungen.

"Es ist nichts passiert"

Der zweite Polizist aus dem zuerst eingetroffenen Streifenwagen sprach von "sehr viel Aufregung auf dem Bahnsteig" und einer "sehr chaotischen Lage". Das bestätigte auch seine 46 Jahre alte Kollegin. Die Polizistin gab an, sie sei zunächst gar nicht sicher gewesen, ob es sich um den Täter handelte. Die Beschreibung habe aber gepasst. Später hätten Zeugen das bestätigt. Auf die Frage, was er bloß getan habe, sei von dem Mann als Antwort nur gekommen, "nichts, es ist nichts passiert", sagte die Beamtin.

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Ein 30 Jahre alter Uhrmacher, der im Zug gesessen hatte, berichtete vom Schrei einer Frau, die im Doppelstockwagen die Treppe heruntergestürzt kam. "Ein Schrei, den man hört, wenn jemand um sein Leben schreit, sehr panisch". Der Täter sei unmittelbar gefolgt, habe die Frau an der Kapuze ihrer Jacke gehalten und zu Boden gestoßen. "Wenn die Frau nicht gewesen wäre, wäre ich am nächsten gewesen." Der 30-Jährige sagte, er erkenne Ibrahim A. eindeutig als den Mann mit dem Messer aus dem Zug wieder.

Wie bereits am ersten Verhandlungstag stritt Ibrahim A. hingegen ab, der Täter zu sein. Als Fotos von der toten Jugendlichen im Zug gezeigt wurden, sagte er, es sei ganz schlimm, was man mit ihr gemacht habe. "Ich war das nicht."

Quelle: ntv.de, lno/dpa

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