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Junge Frauen live getötet Brutaler Dreifachmord schockt Argentinien

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Die Tat ereignete sich in einem Vorort von Buenos Aires.

Die Tat ereignete sich in einem Vorort von Buenos Aires.

(Foto: picture alliance/dpa)

In einem Vorort von Buenos Aires verschwinden drei junge Frauen. Ermittlungen zufolge werden sie von Drogendealern grausam getötet und die Taten live übertragen. Nach Bekanntwerden des Falles protestieren Tausende Menschen im ganzen Land.

Ein live auf einem privaten Tiktok-Kanal übertragener Mord an drei Frauen schockt Argentinien. Die Leichen der Opfer seien in einem Vorort von Buenos Aires entdeckt worden, erklärte die Polizei. Es handele sich um eine 15-Jährige und zwei 20-Jährige. Während 45 Mitglieder eines Tiktok-Kanals das Geschehen live verfolgt hätten, seien die Frauen gefoltert und getötet worden. Die Ermittler vermuten Drogenbanden hinter den Morden.

"Sie tappten in die Falle einer transnationalen Drogenbande", erklärte der Sicherheitsminister für die Provinz Buenos Aires, Javier Alonso. Die jungen Frauen hätten offenbar für einen angeblichen Verstoß gegen den Kodex der Bande "bestraft" werden sollen, und die Live-Übertragung hätte als Warnung für andere Mitglieder gedient.

Argentinischen Medien zufolge waren die drei Frauen seit vergangenem Freitag verschwunden. Ihre Eltern hätten Tags darauf eine Vermisstenmeldung aufgegeben. Auf die Spur der Tatverdächtigen seien die Ermittler bei der Auswertung von Verkehrskameras gekommen. Demnach wurde aufgezeichnet, wie die drei Opfer am späten Abend in ein weißes Auto gestiegen waren.

Infolge der Ermittlungen sei es dann zur Durchsuchung eines Hauses gekommen, in welchem die Polizisten zunächst einen starken Verwesungs- und Chlorgeruch festgestellt hatten. Anschließend sei ein frisches Grab mit den Leichen auf dem Grundstück entdeckt worden.

Landesweite Proteste nach den Morden

Der Minister meldete zunächst vier Festnahmen. Lokale Medien berichteten nun, die Zahl der Verhafteten sei auf zwölf gestiegen. Zudem sei die Polizei auf den Tiktok-Kanal aufmerksam geworden, nachdem einer der Festgenommenen ihn im Verhör preisgegeben habe, sagte Alonso. Der Hauptverdächtige habe während der Folter gesagt: "Das passiert mit denen, die mir Drogen stehlen."

Nach Bekanntwerden der Morde gingen Tausende Menschen im ganzen Land auf die Straße, um gegen sogenannte Femizide - gezielte Frauenmorde aufgrund des Geschlechts - zu protestieren. Politische und soziale Organisationen riefen für Sonntag zu einem Protestmarsch auf. Dieser soll unter dem Motto stehen: "Es gibt keine guten oder bösen Opfer, nur Femizide. Kein Leben ist entbehrlich."

Quelle: ntv.de, gri/AFP

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