Panorama

Weil Bushido Corona hat Prozess gegen Abou-Chaker unterbrochen

Arafat Abou-Chaker (im Bild) führte Geschäftsbeziehungen zu Rapper Bushido.

Arafat Abou-Chaker (im Bild) führte Geschäftsbeziehungen zu Rapper Bushido.

(Foto: imago images/Olaf Wagner)

Ihm werden Erpressung, Freiheitsberaubung und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen - doch nun muss der Prozess gegen den Berliner Clanchef Abou-Chaker vorerst auf Eis gelegt werden. Grund dafür ist die Corona-Infektion des Rappers und Nebenklägers Bushido.

Der Prozess gegen den Berliner Clanchef Arafat Abou-Chaker ist wegen der Corona-Infektion von Bushido kurzfristig unterbrochen worden. Der Rapper ist in dem Verfahren mutmaßliches Opfer und Nebenkläger. "Der heutige Termin am Landgericht ist aufgehoben", sagte eine Sprecherin des Landgerichts Berlin. Jetzt wolle man mit Gesundheitsamt und Arbeitsmedizinischem Zentrum das weitere Vorgehen besprechen.

Offiziell sei die zuständige Strafkammer des Landgerichts am Morgen darüber unterrichtet worden, dass ein Verfahrensbeteiligter positiv auf das Coronavirus getestet worden sei. Bushido hatte am Dienstagabend seine Infektion mitgeteilt. "Auch wenn ich alle Vorgaben sehr ernst genommen habe, habe ich heute einen positiven Corona-Test erhalten", schrieb der 42-Jährige in einer Instagram-Story. Er habe Symptome. "Nehmt die Sache ernst und achtet auf eure Mitmenschen", so der Rapper.

Am Montag war die Befragung von Bushido im Prozess gegen Clanchef Arafat Abou-Chaker und drei seiner Brüder fortgesetzt worden. Dem Clanchef wird unter anderem versuchte schwere räuberische Erpressung, Freiheitsberaubung und gefährliche Körperverletzung zur Last gelegt. Drei seiner Brüder sind als Gehilfen oder Mittäter angeklagt.

Bushido "wie sein Eigentum behandelt"

Mehr zum Thema

Nachdem Bushido 2017 die Geschäftsbeziehungen aufgelöst habe, sei es zu Straftaten gekommen. Arafat Abou-Chaker habe dies nicht akzeptieren wollen und von Bushido eine Millionenzahlung sowie die Beteiligung an dessen Musikgeschäften für 15 Jahre gefordert. Bushido soll bedroht, beschimpft, eingesperrt und attackiert worden sein. Der Musiker hatte in seiner Zeugenaussage vor Gericht die Beziehungen zu Abou-Chaker mit einer "Zwangsheirat" verglichen.

Der Clanchef habe an ihm viel verdient und ihn "wie sein Eigentum behandelt", so der Musiker. Bushido erklärte bei seiner Befragung am vergangenen Montag weiter, ab 2014 sei bei Arafat Abou-Chaker die "religiöse Komponente" stärker geworden. "Meiner Frau warf er vor, sie respektiere den Glauben nicht." Dass er sich um eine zweite Chance bei ihr bemühte, habe dem Clanchef missfallen. "Er sagte, sollte ich mich mit ihr wieder vertragen, wäre ich ein Hund."

Quelle: ntv.de, lri/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen