Panorama

"See aus Blut" Salman Rushdie berichtet vor Gericht von Messerangriff

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Bei dem Angriff im Jahr 2022 verlor Rushdie sein rechtes Auge.

Bei dem Angriff im Jahr 2022 verlor Rushdie sein rechtes Auge.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Vor rund zweieinhalb Jahren wird Salman Rushdie bei einer Veranstaltung in den USA mit einem Messer angegriffen. Der Schriftsteller erleidet schwere Verletzungen. Vor Gericht schildert der 77-Jährige jetzt die Attacke.

Der Schriftsteller Salman Rushdie hat vor einem US-Gericht den Messerangriff auf sich im Jahr 2022 geschildert. "In letzter Minute" habe er den Mann gesehen, der bei einer Konferenz auf ihn zugestürmt war, berichtete Rushdie vor den Geschworenen in Mayville im Bundesstaat New York. Dann habe er die Stiche gefühlt und später in einem "See von Blut" gelegen, sagte der 77-Jährige.

Während der Veranstaltung sei der vermummte Täter auf die Bühne gestürmt, schilderte Bezirksstaatsanwalt Jason Schmidt nach Angaben der "New York Times" in seinem Eröffnungsplädoyer den Ablauf. Der angeklagte US-Amerikaner Hadi Matar aus New Jersey habe sich auf Rushdie gestürzt. Dann "stieß er das Messer immer und immer und immer und immer wieder in Herrn Rushdie hinein", so Schmidt weiter. "Er stach, schwang und schnitt in Herrn Rushdies Kopf hinein."

Der mutmaßliche Attentäter Hadi Matar hatte Medien gesagt, er habe nur zwei Seiten von Rushdies berühmten Buch "Die Satanischen Verse" gelesen, glaube aber, der Autor habe "den Islam angegriffen". Matar ist wegen versuchten Mordes und schwerer Körperverletzung angeklagt und hatte auf nicht schuldig plädiert.

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Ihm drohen mehr als drei Jahrzehnte Haft. Nach Angaben der "New York Times" skandierte er beim Eintritt in den Gerichtssaal zweimal "Free Palestine" ("Befreit Palästina").

Der heute 77-jährige Rushdie hatte den Vorfall in seinem im April 2024 veröffentlichten Buch "Knife: Gedanken nach einem Mordversuch" verarbeitet. Er überlebte den Angriff, verlor aber sein rechtes Auge und erlitt weitere schwere Verletzungen. 1989 hatte der damalige iranische Revolutionsführer Ayatollah Chomeini wegen des Romans "Die satanischen Verse" zur Ermordung des Autors aufgerufen. Die iranische Staatsführung bezeichnete das Buch als blasphemisch.

Quelle: ntv.de, lme/dpa/AFP

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