Inzidenz steigt auf fast 125 RKI: 4439 Fälle mehr als vor einer Woche
27.03.2021, 06:31 Uhr
Experten führen den jüngsten Anstieg der Fälle auf die weite Verbreitung ansteckenderer Varianten zurück.
(Foto: dpa)
Keine Besserung der Pandemielage in Deutschland in Sicht: Das RKI meldet einen weiteren deutlichen Anstieg bei den Neuinfektionen. An einem Tag kommen 20.400 hinzu - fast 4500 mehr als vor einer Woche. Die bundesweite Inzidenz erreicht den höchsten Wert seit Ende Januar.
Die Infektionslage in Deutschland verschärft sich weiter. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem Robert-Koch-Institut (RKI) im Laufe des Freitags 20.472 neue Corona-Infektionen. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 157 neue Todesfälle verzeichnet. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 16.033 Neuinfektionen und 207 neue Todesfälle verzeichnet. Die Zahl der Neuinfektionen legt demnach um 4439 im Vergleich zur Vorwoche zu. Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 5.00 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich.
Die Sieben-Tage-Inzidenz lag laut RKI zuletzt bei 124,9, wie aus den Zahlen hervorgeht. Damit ist der Wert so hoch wie seit dem 19. Januar (131,5) nicht mehr. Am Freitag hatte das RKI die Inzidenz noch mit 119,1 angegeben, vor zwei Wochen lag sie bei 76,1. Die Sieben-Tage-Inzidenz gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche an und ist eine wichtige Kennzahl zum Pandemieverlauf.
Nachdem im Lockdown die Zahl der Neuinfektionen bis etwa Mitte Februar deutlich gefallen war, stieg die Zahl der Ansteckungen zuletzt wieder kräftig - was Experten auch auf die weite Verbreitung ansteckenderer Varianten zurückführen. Bei den binnen 24 Stunden registrierten Neuinfektionen war mit 33.777 am 18. Dezember der höchste Wert erreicht worden - er enthielt jedoch 3500 Nachmeldungen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 2.755.225 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 2.477.500 an.
Der Höchststand von 1244 neu gemeldeten Todesfällen war am 14. Januar erreicht worden. Mit den zuletzt gemeldeten 207 neue Todesfälle stieg die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, auf 75.780.
Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Freitagabend bei 1,14 (Vortag 1,08). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 114 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.
Hinweis: Die Zahlen des RKI weichen in der Regel leicht von jenen Falldaten ab, die ntv.de täglich am Abend meldet. Das ntv.de-Datenteam greift direkt auf die Meldezahlen aus den Bundesländern zu, wie sie von den Ministerien und Behörden vor Ort veröffentlicht werden. Das RKI hingegen ist an die gesetzlich vorgeschriebenen Meldewege gebunden, was zu einem zeitlichen Verzug führen kann.
Zudem bilden die jeweiligen Tageswerte unterschiedliche Erfassungszeiträume ab: Die ntv-Auswertung sammelt die jeweils bis zum Abend veröffentlichten Länderangaben und errechnet daraus einen täglichen Stand der gemeldeten Fallzahlen, der in der Regel ab 20 Uhr veröffentlicht wird. Das Erfassungssystem des RKI dagegen berücksichtigt eingehende Meldungen bis Mitternacht, wobei der aktuelle Datenstand dann am nachfolgenden Morgen bekannt gegeben wird.
Quelle: ntv.de, kst/dpa