Impftempo stockt erheblich RKI: "Höhepunkt der Welle überschritten"
01.09.2022, 22:15 Uhr Artikel anhören
Die Zahl der positiv Getesteten nimmt aktuell kontinuierlich ab.
(Foto: dpa)
Der RKI-Wochenbericht offenbart zwei positive Nachrichten: Das Infektionsgeschehen nimmt ab, und auch die Zahl der schweren Verläufe sinkt. Für die Experten weniger erfreulich dürfte allerdings ein anderer "Tiefststand" sein: Lediglich 700.000 Impfungen wurden im August verabreicht.
Die Corona-Inzidenzen in Deutschland sind laut Robert-Koch-Institut (RKI) vergangene Woche in fast allen Bundesländern und Altersgruppen zurückgegangen. "Lediglich bei den Schulkindern war in den letzten beiden Wochen ein leichter Anstieg zu beobachten", heißt es im Covid-19-Bericht des RKI, der sich vor allem auf die vorige Woche bezieht. Im Wochenvergleich betrage der bundesweite Inzidenzrückgang knapp 14 Prozent.
Neben der Inzidenz, die das Infektionsgeschehen nur noch sehr unvollständig abbildet, blickt das RKI auf eine Reihe anderer Indikatoren. Übereinstimmend zeigten Daten, "dass auch bei schwer verlaufenden Erkrankungen der Höhepunkt der aktuellen Welle überschritten ist", hieß es.
Am stärksten von schweren Krankheitsverläufen betroffen sind laut RKI weiter Menschen über 80: Der Rückgang der schweren Erkrankungen verlaufe bei ihnen aktuell langsamer als dies bei den Gesamtzahlen beobachtet werde. Eine im Bericht genannte Stichprobe lässt darauf schließen, dass in Deutschland mittlerweile fast alle Ansteckungen von der Omikron-Sublinie BA.5 hervorgerufen werden. Ihr Anteil betrug knapp 97 Prozent.
Tiefststand bei monatlichen Impfungen
Aus dem monatlich erscheinenden RKI-Impfbericht geht unterdessen hervor, dass der August mit knapp 700.000 Impfungen in rund 24.000 impfenden Stellen den "bisherigen Tiefststand des Covid-19-Impfgeschehens" in diesem Jahr abbildet. Zum Vergleich aus dem Sommer 2021: Damals waren im Juni laut Bericht 25 Millionen durchgeführte Impfungen in rund 53.100 Impfstellen verzeichnet worden. "Die Mehrzahl der gegenwärtig verabreichten Impfungen sind zweite Auffrischimpfungen, Erstimpfungen werden dagegen am wenigsten verabreicht", heißt es.
Im Bericht wird von mehr als neun Millionen Erwachsenen in Deutschland ausgegangen, die sich bislang nicht gegen Covid-19 impfen ließen. In einer ähnlichen Größenordnung bewegt sich demnach die Zahl der Erwachsenen, die ihren Impfschutz mit mindestens einer Impfung auffrischen müssten. "Weiterhin zeigt sich für ungeimpfte Personen aller Altersgruppen ein deutlich höheres Risiko für eine schwere Verlaufsform der Covid-19-Erkrankung", lautet eine der Schlussfolgerungen aus der Zusammenstellung verschiedener Datenquellen.
Quelle: ntv.de, fzö/dpa