Panorama

Von vier Männern verfolgt Rabbiner in München antisemitisch beleidigt

Der Geistliche war mit einer Kippa bekleidet (Symbolbild).

Der Geistliche war mit einer Kippa bekleidet (Symbolbild).

(Foto: picture alliance/dpa)

Mitten in München wird ein Rabbiner von einer Männergruppe bedrängt und beleidigt. Die Täter sollen miteinander Arabisch gesprochen haben. Die Rabbinerkonferenz fordert daraufhin mehr Schutz für die jüdische Gemeinde in Deutschland, tritt aber auch für den Dialog zwischen Juden und Muslimen ein.

Ein Rabbiner ist in München antisemitisch beleidigt worden. Nach Angaben der Polizei wurde der Münchner am Donnerstagabend von vier Männern verfolgt, nachdem er - mit einer Kippa bekleidet - am Isartor aus einer Straßenbahn gestiegen ist. Die Männer hätten sich dabei wiederholt abfällig über den Staat Israel geäußert, nach Wahrnehmung des Verfolgten sprachen sie miteinander auf Arabisch. Eine erste Fahndung verlief erfolglos. Das Kommissariat für politisch motivierte Kriminalität ermittelt wegen Beleidigung und sucht Zeugen.

Die Orthodoxe Rabbinerkonferenz (ORD) in Deutschland forderte als Reaktion auf den Vorfall, den Dialog zwischen Juden und Muslimen weiter zu verstärken. "Dass ausgerechnet mutmaßlich muslimische Jugendliche einen Rabbiner beleidigen, ist besonders traurig, denn sie sind genauso Opfer einer wachsenden Islamophobie hierzulande", erklärte Rabbiner Avichai Apel aus Frankfurt für den ORD-Vorstand. "Hier sehen wir die Imame und ihre Jugendarbeit in der Pflicht, um Vorbehalte und Aggressionen gegen die hier in Deutschland lebende jüdische Gemeinde abzubauen."

Der Verfolgte ist laut Rabbinerkonferenz Rabbiner der Israelitischen Kultusgemeinde in München und Oberbayern. "Für die Sicherheit jüdischer Einrichtungen in Deutschland wird bereits viel getan", teilte die Rabbinerkonferenz mit. "Aber wir müssen uns nach diesem jüngsten Vorfall auch erneut fragen, wie in Zukunft Rabbiner und insgesamt jüdische Mitbürger hierzulande besser geschützt werden können."

Quelle: ntv.de, mdi/dpa

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