Hunderte unterstützen linke DemoRäumung von Berliner Szenekneipe eskaliert

Die "Meuterei" in Berlin wird geräumt - rund 400 Demonstranten wollen das nicht hinnehmen. Die Polizei spricht von brennenden Autos, Pyrotechnik und Festnahmen. Rund 1000 Beamte sind im Einsatz, es gilt eine Sperrzone. Die linke Szene ruft trotzdem zu weiteren Aktionen in der ganzen Stadt auf.
Die Berliner Polizei hat am Donnerstagmorgen begleitet von Protesten die linke Kiezkneipe "Meuterei" in Kreuzberg geräumt. Eine Gerichtsvollzieherin sei vor Ort, sagte ein Polizeisprecher. Vor Ort war zu sehen, wie Polizisten mit Vorschlaghammer und Kettensäge im Einsatz waren. Eine Person wurde abgeführt. Die linke Szene hatte als Protest gegen die Räumung "dezentrale Widerstandsaktionen" im ganzen Stadtgebiet angekündigt.
Wie die Polizei twitterte, wurden Nebeltöpfe und Feuerwerkskörper gezündet. Eine Demonstration zog am Morgen mit rund 400 Teilnehmern vom Kottbusser Tor Richtung Reichenberger Straße. 15 bis 20 Leute hätten versucht, ein Transparent auf der Straße auszurollen, so die Polizei. Dies wurde demnach gestoppt. Es wurde vereinzelt Pyrotechnik von Dächern geworfen. In der Nacht brannten laut Polizei acht Autos an vier Orten in Mitte, Prenzlauer Berg, Lichtenberg und Reinickendorf. Vor dem Ordnungsamt Reinickendorf brannten Reifen, die Fassade des Gebäudes wurde beschädigt.
Ein Zusammenhang mit den linken Protesten werde geprüft, das Landeskriminalamt ermittele, ein Bekennerschreiben gebe es noch nicht. Die Polizei wollte in der Stadt mit insgesamt bis zu 1100 Kräften im Einsatz sein. Seit Mittwochnachmittag hat sie eine Sperrzone um die Kneipe, deren Mietvertrag ausgelaufen war, eingerichtet und Absperrgitter aufgestellt, um Blockadeaktionen zu verhindern.
Am Dienstagabend kam es bereits zu Demonstrationen gegen die Räumung mit mehr als tausend überwiegend jungen Menschen, wie der RBB berichtet. Die Stimmung war aggressiv. Am Ende nahm die Polizei sieben Teilnehmer der Demo vorläufig fest. Es gab insgesamt 22 Strafanzeigen wegen Widerstandshandlungen, versuchter Gefangenenbefreiung, Beleidigung und versuchter gefährlicher Körperverletzung.