Panorama

"Situation ist lebensbedrohlich" Rekordregen bringt in Japan Millionen Menschen in Gefahr

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In Japan wütet ein Landregen. Es geht viel mehr Niederschlag herab als zu dieser Jahreszeit üblich. In der Folge stürzen Hänge ein, Flüsse treten über die Ufer, Autos werden weggespült. "Die Situation ist lebensbedrohlich", sagt der japanische Wetterdienst. Mehrere Menschen werden bereits vermisst.

Angesichts heftiger Regenfälle und Überschwemmungen im Südwesten Japans haben die Behörden Millionen Menschen zur Evakuierung aufgerufen. Laut der Katastrophenschutzbehörde wurde am Morgen mehr als drei Millionen Menschen die Evakuierung empfohlen. Etwa 384.000 Einwohner der am stärksten vom Starkregen getroffenen Region Kumamoto seien von der höchsten Warnstufe betroffen.

Mehrere Menschen würden infolge von Erdrutschen vermisst. So etwa ein Autofahrer, der vor seinem Fahrzeug stand und von einem Erdrutsch mitgerissen wurde. Seine Frau und die beiden Kinder des Paares hätten in dem Moment im Auto gesessen. Ihnen sei nichts passiert, sagte ein Behördensprecher.

In Tamana ließen die Wassermassen einen Hang auf einen Kindergarten einstürzen.

In Tamana ließen die Wassermassen einen Hang auf einen Kindergarten einstürzen.

(Foto: Koichi Nagano/The Yomiuri Shimbun/AFP)

"Die Situation ist lebensbedrohlich", erklärte der japanische Wetterdienst mit Blick auf Erdrutsche und Überschwemmungen. "Selbst an Orten, an denen normalerweise keine Katastrophen zu erwarten sind, ist höchste Wachsamkeit geboten."

Rekordmenge an Regen

Bis zum frühen Morgen fielen in der Stadt Tamana innerhalb von sechs Stunden mehr als 370 Liter Regen pro Quadratmeter - laut Wetterdienst ein Rekord für die Region. Es sei das Doppelte der durchschnittlichen Niederschlagsmenge des gesamten Augusts. "Der Regen war hier so stark, dass ich vier bis fünf Stunden lang de facto nichts sehen konnte", berichtete Stadtsprecher Kazuhiro Masunaga.

Der Fluss Shirakawa in Kumamoto tritt übers Ufer.

Der Fluss Shirakawa in Kumamoto tritt übers Ufer.

(Foto: JIJI PRESS/AFP)

JR Kyushu, der südwestjapanische Eisenbahnbetreiber, stellt über den gesamten Tagesverlauf den Zugverkehr ein.

Medienberichte aus verschiedenen Ortschaften in Kumamoto zeigten Häuser, Geschäfte und Fahrzeuge, die etwa einen Meter tief unter Wasser standen. Angeschwollene Flüsse rissen Fahrzeuge mit und beschädigten Straßen. Premierminister Shigeru Ishiba erklärte Reportern am Morgen, seine Regierung sei "entschlossen, Maßnahmen zur Katastrophenhilfe umzusetzen", und forderte die Bevölkerung gleichzeitig auf, wachsam zu bleiben.

In der Stadt Misato ist laut Kyodo eine Rettungsaktion für einen Bewohner im Gange, dessen Haus von Erd- und Schlammmassen mitgerissen worden war. In Fukutsu in der benachbarten Präfektur Fukuoka wurden nach Angaben der örtlichen Behörden am Sonntagabend zwei Menschen von einem Fluss weggespült.

Quelle: ntv.de, mpa/AFP

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