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Interesse an breiter Kooperation Saudi-Arabien streift durch Berliner Museen

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Das Markttor von Milet wird im Pergamonmuseum gezeigt.

Das Markttor von Milet wird im Pergamonmuseum gezeigt.

(Foto: picture alliance/dpa)

Noch mindestens vier Jahre ist das Berliner Pergamonmuseum geschlossen. Für einzelne Ausstellungsstücke sowie andere Exponate der Stiftung Preußischer Kulturbesitz interessiert sich Saudi-Arabien. Erste Kontaktaufnahmen hat es bereits gegeben. Die Bundesregierung zeigt sich offen - unter Bedingungen.

Saudi-Arabien will offenbar Kunstwerke aus Deutschland in heimischen Museen ausstellen und hat dazu auch schon bei der Bundesregierung angefragt. Wie der "Spiegel" berichtet, hat die Chefin der Museumskommission, Mona Khazindar, dazu in der Woche vor Weihnachten in Berlin vorgesprochen. Die Delegation aus Kunstexperten habe sich verschiedene Einrichtungen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) angesehen, darunter das Pergamonmuseum, die Staatsbibliothek, die Gipsformerei, die Gemäldegalerie, die Antikensammlung und das Museum für Islamische Kunst. Bei einem Abendessen habe es dann ein Treffen mit Vertretern von Kulturstaatsministerin Claudia Roth und des Auswärtigen Amts gegeben.

Ein Sprecher Roths sagte, dass die saudi-arabische Museumskommission Interesse "an einer breiten Kooperation im kulturellen, vor allem musealen Bereich" habe, "die von gemeinsamen Ausstellungen über kuratorische Zusammenarbeit und Leihgaben bis hin zur Digitalisierung von Archiv- und Bibliotheksbeständen reicht". Es sei aber bei dem Treffen aber nicht um konkrete Kunstwerke gegangen. Die Gespräche stünden noch ganz am Anfang.

Roth hatte ihren saudischen Amtskollegen Prinz Badr bin Abdullah Al Saud im Sommer im Kanzleramt empfangen, wie das Magazin weiter berichtet. Eine Kooperation müsse das gegenseitige Kennenlernen und Verständnis befördern und dazu geeignet sein, für die Freiheit von Kunst und Kultur zu werben, sagte der Sprecher weiter. Das seien "notwendige Rahmenbedingungen für eine mögliche Zusammenarbeit der SPK mit Museen in Saudi-Arabien".

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Das Pergamonmuseum wird derzeit restauriert und ist mindestens 2027 geschlossen. Bereits seit zehn Jahren ohne öffentlichen Zugang sind der Nordflügel des Baus sowie der Zentraltrakt mit dem berühmten Pergamonaltar. Der Bauabschnitt A mit dem Pergamonaltar soll 2027 wieder zugänglich sein. Der zweite Abschnitt B bleibt bis mindestens 2037 zu. Damit ist das gesamte Pergamonmuseum frühestens wieder in 14 Jahren zu erkunden. Die Gesamtkosten könnten bei 1,5 Milliarden Euro liegen.

SPK-Präsident Parzinger Parzinger verweist als Alternative auf das "Pergamon Interim" mit dem Pergamon-Panorama von Yadegar Asisi. "Der kleine Pergamon-Fries, der Telephosfries, ist dort komplett ausgestellt, auch große Teile der Skulpturen-Ausstattung aus dem Pergamon kann man dort sehen."

Quelle: ntv.de, jwu/dpa

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