Panorama

16 Festnahmen auf Raststätte Schläger bedrohen offenbar protestierende Lkw-Fahrer

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Die Gewerkschafter, die die protestierenden Fahrer unterstützen, prüfen mit polnischen Juristen mögliche rechtliche Schritte gegen den Sicherheitsdienst und den Spediteur.

Die Gewerkschafter, die die protestierenden Fahrer unterstützen, prüfen mit polnischen Juristen mögliche rechtliche Schritte gegen den Sicherheitsdienst und den Spediteur.

(Foto: picture alliance/dpa)

Seit Monaten warten Lkw-Fahrer aus Usbekistan auf den Lohn ihrer polnischen Spedition. Seit vergangener Woche protestieren sie deshalb auf einem Rastplatz in Hessen. Der Eigentümer der Fahrzeuge will den Konflikt offenbar mit Gewalt lösen. Das kann die Polizei verhindern.

Ein polnisches Speditionsunternehmen hat nach Angaben von Gewerkschaftern einen "paramilitärischen Schlägertrupp" engagiert, um einen Protest von Lkw-Fahrern in Hessen zu stören. Stefan Körzell vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) sprach von einer "martialischen Bedrohung". Die Polizei Südhessen erklärte, der polnische Firmeninhaber habe "in Begleitung mehrerer Personen" versucht, "sich gewaltsam Zutritt zu den abgestellten Lastwagen zu verschaffen".

Auf Bildern sind gepanzerte Fahrzeuge und Männer in militärisch anmutender Kleidung zu sehen. Es handle sich "mutmaßlich um Rechtsextremisten", erklärte der Gewerkschaftsbund. Laut Polizei konnte eine Vielzahl auf der Raststätte zusammengezogener Polizisten unter Androhung des Einsatzes von Pfefferspray und Schlagstöcken gewalttätige Auseinandersetzungen verhindern. Die Raststätte musste gesperrt werden.

Lob für die Polizei

Nach Polizeiangaben wurden 16 Menschen vorläufig festgenommen. Sie werden demnach unter anderem des schweren Landfriedensbruchs, der versuchten gefährlichen Körperverletzung und der Störung einer Versammlung verdächtigt. Verletzt wurde laut Polizei niemand.

Die Gruppe usbekischer Lkw-Fahrer protestiert bereits seit vergangener Woche auf der Raststätte Gräfenhausen an der Autobahn 5. Nach Angaben des DGB haben die Männer seit über 50 Tagen keinen Lohn bekommen. Der Arbeitgeber habe nun eine "Schlägertruppe" geschickt, um den Fahrern ihre Lkw zu entwenden, erklärte Korzell.

"Es ist alleine dem besonnenen und ruhigen Handeln der Polizei und der protestierenden Fahrer vor Ort zu verdanken, dass es keine gewalttätige Eskalation der Situation gab", erklärte der DGB-Vertreter weiter. Die Gewerkschaften prüfen demnach in Kooperation mit polnischen Arbeitsrechtspezialisten mögliche rechtliche Schritte.

Quelle: ntv.de, mbo/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen