Festnahmen in Griechenland Schleuser liefern sich Verfolgungsjagd mit Küstenwache
26.06.2023, 17:41 Uhr Artikel anhören
Der griechischen Küstenwache gelang es schließlich, die Verdächtigen zu stoppen (Symbolbild).
(Foto: picture alliance / ANE / Eurokinissi)
Die griechischen Behörden setzen alles daran, jene Schleuser zu fassen, die Migranten an die Küsten Griechenlands bringen. Als sie am vergangenen Sonntag auf ein verdächtiges Schnellboot aufmerksam werden, setzt dies zur Flucht an. Die Beamte geben Warnschüsse ab - dann läuft das Schiff auf Grund.
Die griechische Küstenwache hat nach einer Verfolgungsjagd vor der Insel Patmos im Südosten der Ägäis zwei mutmaßliche Schleuser festgenommen. Die Männer hatten am vergangenen Sonntag mit einem Schnellboot aus der Türkei kommend 15 Migranten in Griechenland abgesetzt und waren mit hoher Geschwindigkeit auf der Rückfahrt, wie die Küstenwache mitteilte. Demnach wurde ihr Boot von der Marinebeobachtungsstelle gesichtet, schreiben griechische Medien. Diese haben anschließend die Hafenbehörden von Leros und Patmos informiert.
Drei Patrouillenboote der Küstenwache begaben sich sofort in das Gebiet, und es kam zu einer Verfolgungsjagd, "bei der der Pilot des Schnellboots gefährliche Manöver durchführte, um einer Festnahme zu entgehen", wird die Küstenwache in den Berichten zitiert. Nachdem sie die Schleuser mehrmals aufgefordert hatten, anzuhalten, feuerten Beamte der Küstenwache mehrere Warnschüsse ab.
Schließlich sei das Schnellboot der Verdächtigen zwischen zwei griechischen Felseninseln auf Grund gelaufen, sie seien festgenommen worden, teilte die Küstenwache mit. Bei den Männern an Bord handelt es sich der griechischen Küstenwache zufolge um zwei türkische Staatsangehörige, die 51 und 23 Jahre alt sind. Die 15 Migranten, die bereits an Land waren, identifizierten sie als ihre Schleuser. Die Hafenbehörde von Patmos führt vorläufige Untersuchungen durch, während das Schiff sicher in den Hafen von Lipsi gebracht wurde.
In der Ägäis versuchen täglich Schleuserbanden, Migranten zu den griechischen Inseln oder über das südliche Griechenland nach Italien zu bringen. Am 14. Juni ertranken beim Untergang eines völlig überfüllten Fischkutters etwa 50 Seemeilen vor der griechischen Küste Hunderte Migranten, die von Libyen nach Italien übersetzen wollten. 104 Menschen überlebten. Bislang wurden 82 Leichen geborgen. Die Suchaktion nach weiteren Opfern läuft weiter.
Quelle: ntv.de, spl/dpa