War die Attacke ein Racheakt? Schülerinnen greifen 14-Jährige an - Opfer muss ins Krankenhaus
29.01.2025, 12:30 Uhr Artikel anhören
Die Polizei ermittelt nach dem Angriff.
(Foto: Carsten Rehder/dpa)
In Niedersachsen kommt es zu einer Gewalttat unter Schülerinnen. Eine Mädchengruppe greift eine 14-Jährige an und verletzt diese schwer. Es handelt sich nicht um den ersten aufsehenerregenden Vorfall in der Bildungseinrichtung.
Beim Streit unter Schülerinnen im friesischen Sande soll ein Mädchen Einblutungen ins Gehirn und Quetschungen der Lunge erlitten haben. Nach Medienberichten wurden der 14-Jährigen die Verletzungen durch Tritte von Mitschülerinnen zugefügt. Wie die "Nordwest-Zeitung" und der NDR berichteten, wird die Schülerin im Krankenhaus behandelt. Zu dem Streit unter den 13- bis 15-Jährigen kam es laut Polizei am vergangenen Donnerstag an der Oberschule.
Die sechs Beteiligten beschuldigten sich gegenseitig, sich beleidigt, geschlagen und getreten zu haben. Die Mutter des 14-jährigen Mädchens sagte dem NDR, der Angriff sei ein Racheakt gewesen.
Die Polizei hatte zunächst von zwei Mädchen mit leichten Verletzungen berichtet. "Es ist durchaus üblich, dass wir erst im Laufe der Ermittlungen von schwereren Verletzungen erfahren, die uns mittels eines ärztlichen Attestes nachgewiesen werden", sagte ein Polizeisprecher. "Wir wünschen dem Mädchen gute Besserung. Das ist das Wichtigste!" Derzeit werde gegen drei Jugendliche im Alter von 13 bis 15 Jahren wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt.
Beteiligte bereits polizeibekannt
Als Polizisten zur Schule gerufen wurden, war Medien zufolge eine Vielzahl von Schülern, Lehrern und Eltern vor Ort. Ein Mädchen sei in einem Rettungswagen behandelt worden. Die Polizei nahm Ermittlungen auf.
Einige der beteiligten Schülerinnen sind der Polizei bereits länger bekannt. Wie die Beamten weiter mitteilten, soll bereits im November 2023 innerhalb der Mädchengruppe ein Gewaltvideo in einer gemeinsamen Chatgruppe verbreitet worden sein. Das Video zeige eine gewaltverherrlichende Tat, teilte die Polizei mit. Einen terroristischen Bezug habe der Staatsschutz bei einer Prüfung aber nicht festgestellt. Wie der Polizeisprecher sagte, liegt auch eine Anzeige wegen Bedrohung einer Lehrerin vor. Bei der Oberschule in Sande handele es sich aber insgesamt nicht um eine Problemschule.
Im Bereich der Schule registrierte die Polizei seit Januar 2024 zwölf Taten von Körperverletzungen. Diese seien "teilweise wechselseitig und von denselben Personen" angezeigt worden. In einer sogenannten Fallkonferenz wollen die zuständigen Behörden und Organisationen das weitere Vorgehen besprechen.
Quelle: ntv.de, lme/dpa