Panorama

Amoklauf in der Stadt Perm Schütze tötet sechs Menschen an russischer Uni

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Ein Amoklauf erschüttert die russische Stadt Perm. An der Universität eröffnet ein Mann plötzlich das Feuer. Es gibt Tote und Verletzte. Aus Angst vor dem Schützen schließen sich die Studenten in den Hörsälen ein. Andere springen auf ihrer Flucht aus Fenstern.

Ein Mann hat in der russischen Stadt Perm am Ural in einer Universität mit einem Jagdgewehr um sich geschossen und sechs Menschen getötet. Zuvor war von acht Toten die Rede. 24 Menschen seien verletzt worden, teilten mehrere Behörden mit. Verwirrung gab es zunächst auch um den Gesundheitszustand des Täters. Der Student sei bei der Festnahme verwundet und anschließend in ein Krankenhaus gebracht worden, erklärten die Ermittler nun. Zuvor hatte die Hochschule den jungen Mann für tot erklärt - die Uni löschte diese Information später jedoch wieder.

Auf Videoaufnahmen vom Tatort ist zu sehen, wie Personen aus dem ersten Stock des Universitätsgebäudes springen, um sich in Sicherheit zu bringen. Ein anderes Video zeigt eine schwarz gekleidete Person, die sich mit einem Gewehr über den Campus bewegt.

Im Inneren des Gebäudes verbarrikadierten Studenten mit Stühlen und Tischen die Türen. Sie waren aufgefordert worden, sich in den Hörsälen einzuschließen. Dozenten hatten sich eigenen Angaben zufolge vor dem maskierten Mann in ihren Büros verschanzt.

Medienberichten zufolge hatte der Schütze seine Tat zuvor in den sozialen Netzwerken angekündigt. Ein klares Motiv nannte er demnach nicht. In dem Beitrag soll er erklärt haben, dass er keinerlei Ideologie verfolge. Die Polizei hat Ermittlungen wegen Mordes eingeleitet.

Präsident Wladimir Putin drückte den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus, wie Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge sagte. Regierungschef Michail Mischustin wies die Minister für Gesundheit und Bildung an, in das rund 1200 Kilomter östlich von Moskau entfernte Perm zu fliegen, um die Universität zu unterstützen.

Es ist nicht der erste tödliche Überfall auf eine Bildungseinrichtung in Russland. Im Mai hatte ein 19-Jähriger neun Menschen in einer Schule in Kasan in der russischen Teilrepublik Tatarstan getötet. Die meisten Opfer waren Kinder. Mehr als 20 Menschen wurden verletzt. Der Mann wurde wegen Mordes festgenommen und sitzt in Untersuchungshaft. 2018 hatte ein 18 Jahre alter Berufsschüler in der Stadt Kertsch auf der von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim um sich geschossen und einen Sprengsatz gezündet. Dabei starben 20 Menschen.

Nach dem Amoklauf in der Stadt Kasan rund 720 Kilometer östlich von Moskau gab es Forderungen nach einer stärkeren Kontrolle von Waffenbesitzern - etwa nach einer elektronischen Datenbank, in der ärztliche Untersuchungen vermerkt werden. Überprüft werden sollten demnach etwa auch die psychologische Eignung und ein möglicher Drogenkonsum. Ministerpräsident Mischustin hatte angekündigt, auch die Sicherheitsvorkehrungen an den Schulen zu überprüfen und gegebenenfalls zu verstärken. Das gelte auch für Ferienlager.

Quelle: ntv.de, jpe/dpa

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