Tatverdächtiger schweigt weiter Schussopfer von Hagen sind außer Lebensgefahr
03.06.2024, 13:58 Uhr Artikel anhören
Im Friseursalon schoss der Verdächtige drei Menschen an.
(Foto: picture alliance/dpa)
Der grobe Tatablauf scheint klar, zu den Vorwürfen schweigt der Verdächtige noch, zumindest zwei Opfern geht es besser. Die beiden Frauen, die am Wochenende Schusswunden erleiden, schweben nicht mehr in Lebensgefahr. Zudem kann die Polizei die Tatwaffe sicherstellen.
Zwei Tage nach den Schüssen in Hagen in einer Wohnung und einem Friseursalon sind zwei lebensbedrohlich verletzte Frauen außer Lebensgefahr. Wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Hagen sagte, habe sich ihr Zustand inzwischen stabilisiert. Es handelt sich dabei um die in den Kopf getroffene 33-jährige Ehefrau des am Sonntag festgenommenen Tatverdächtigen sowie eine weitere Frau im Alter von 23 Jahren.
Die 23-Jährige sei wohl Kundin des Friseursalons und nach jetzigem Erkenntnisstand ein "Zufallsopfer", sagte Oberstaatsanwalt Michael Burggräf. Schwer verletzt durch Schüsse wurden außerdem zwei Männer im Alter von 22 und 25 Jahren aus dem erweiterten Familienumfeld des Tatverdächtigen.
Ein 34-Jähriger mit türkischer Staatsangehörigkeit sitzt wegen des Verdachts des vierfachen versuchten Mordes in Untersuchungshaft. Er schweige bisher zu den Vorwürfen. Er war nach 24-stündiger Fahndung am Sonntag festgenommen worden.
Das Motiv für die Tat sehen die Ermittler nach bisherigem Erkenntnisstand, ohne Einzelheiten zu nennen, "im familiären Bereich". Die Ermittlungen zu den konkreten Hintergründen sowie zum Tathergang dauerten an, so Oberstaatsanwalt Burggräf.
Tatwaffe liegt in einem Waldstück
Wie er schilderte, soll der 34-Jährige am Samstag in der gemeinsamen Wohnung in einem Mehrfamilienhaus mit einer Pistole zunächst auf seine Ehefrau geschossen haben. Sie erlitt einen Kopfschuss. Anschließend feuerte er eine Etage höher auf eine Wohnungstür. Verletzt wurde dort niemand. Danach sei der Tatverdächtige in den nicht weit entfernten Friseursalon gefahren und habe weitere Schüsse abgegeben. Die beiden Männer sowie die 23-Jährige erlitten Schusswunden.
Die Polizei hat den Angaben zufolge die mutmaßliche Tatwaffe sichergestellt. Die Pistole wurde - wie vom Tatverdächtigen bei seiner Festnahme angegeben - in einem Waldstück hinter einem Baum im Laub gefunden. Nach der Tat war der Mann laut Polizei mit seinem Auto auf einen nahegelegenen Parkplatz gefahren und zu Fuß weiter geflohen. Bei der Suche nach ihm wurde am Samstag auch ein Hubschrauber eingesetzt.
Die Polizei hatte eigenen Angaben zufolge laufend Hinweise aus der Bevölkerung bekommen und war diesen nachgegangen. Ein solcher Zeugenhinweis führte schließlich zur Festnahme des 34-Jährigen in einer ländlichen Gegend wenige Kilometer von den Tatorten entfernt. Er habe sich widerstandslos festnehmen lassen, hieß es am Sonntag.
Quelle: ntv.de, als/dpa