Polarluft und Temperatursturz Schweden-Schelle schickt den Winter zurück
05.01.2024, 12:17 Uhr Artikel anhören
Mit Wucht meldet sich jetzt der Winter zurück. In einigen Regionen Deutschlands schneit es kräftig und bald steigt auch landesweit das Bibberfeeling. Zur eiskalten Luft aus dem Norden Europas gesellt sich nämlich ein zum Teil lebhafter Ostwind.
Im Süden Skandinaviens und in Dänemark hat Sturmtief "Annelie" (internationaler Name ist "Henk") für teilweise intensive Winterwetter-Kapriolen gesorgt. In Deutschland ist das Tief ebenfalls wetterwirksam. Zuerst durch den stürmischen Wind mit Sturmflutgefahr an der Ostsee, nachfolgend mit einer eiskalten Rückseite, die Polar- und Winterluft aus dem Norden angezapft hat. Sprich: direkt aus dem zuletzt bitterkalten Schweden - quasi eine Schweden-Schelle.
Und das ist erst der Anfang - denn mit der Kombi aus Hoch "Hannelore" über Nordskandinavien und dem nachfolgenden Tief "Brigitta" sowie Mittelmeertief "Charlotte" geht der Winter in die Intensivierung.
Wo gibts Schnee und Glätte?
Am Freitag vor allem in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg. Bis zu zehn Zentimeter Neuschnee oder etwas darüber sind - je nach Zugbahn der Schauer - stellenweise möglich. Insbesondere mit lokaler Verstärkung durch den sogenannten Lake-Effekt von der Ostsee her. Darunter versteht man das Phänomen schmaler Niederschlagsbänder, die punktuell an der Ostseeküste oder an den Ufern anderer Binnenmeere oder großer Seen vorkommen können und für lange anhaltenden und ergiebigen Schneefall sorgen.
Bis Sonntagmorgen erreicht die kalte Luft auch die Alpen. Damit gibt es in der Nacht zum Sonntag zum einen entlang der Mittelgebirge, zum anderen im östlichen Flachland Schneefall und Glättegefahr.
Während sich die Mengen mit bis zu zehn Zentimeter in der Mitte meistens in Grenzen halten, wird es im Süden teilweise kräftig schneien. Ausgehend von Mittelmeer- und Italientief "Charlotte" ziehen im östlichen Baden-Württemberg und Bayern nämlich anhaltende Niederschläge auf, die dann am Sonntag bis ins Flachland als Schnee fallen. Auf der schwäbischen Alb sowie im Voralpenland sind 10 bis 20 Zentimeter, in begünstigten Staulagen sogar bis zu 40 Zentimeter Neuschnee drin, bevor sich das Wetter in der nächsten Woche deutlich ruhiger gestaltet.
Was machen die Kälte und die gefühlten Temperaturen?
Am Samstag liegen die Höchstwerte bei minus 1 Grad im Nordosten und 7 Grad im Südwesten. Die gefühlte Temperatur, der sogenannte Windchill, liegt im Norden bei minus 2 bis minus 8 Grad. Der Sonntag verläuft im Norden und Osten meist dauerfrostig mit minus 4 bis 0 Grad. Entlang des Rheins bis plus 4 Grad.
Gefühlt liegen die Temperaturen oft bei minus 5 Grad, im östlichen Bergland bei minus 10 bis minus 15 Grad, bevor am Montag und Dienstag vermutlich ein erster Kältehöhepunkt droht. Für die allermeisten Menschen in Deutschland bleibt es dauerfrostig. Einzig die Kölner Bucht dürfte auf plus 1 Grad kommen. Der Wind ist weiterhin teilweise bitterkalt unterwegs. Verbreitet mit gefühlten Werten um die minus 5 Grad. Noch eisiger fühlt es sich im Süden mit um oder unter minus 10 Grad an. Auf den Bergen ist es bis minus 15 Grad kalt.
Die nächtlichen Tiefstwerte bewegen sich dabei zu Beginn der neuen Woche bei minus 10 bis minus 15 Grad, teilweise sogar bei minus 20 Grad. Sonst ist nachts oft mäßiger Frost um minus 5 Grad zu erwarten.
Quelle: ntv.de