Panorama

Preise im Keller, Corona-FaktorSchweinebestand fällt auf Niveau von 1996

22.12.2021, 10:28 Uhr
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Die Lage ist laut Deutschem Bauernverband "mehr als angespannt" für die Schweinehalter. (Foto: picture alliance / NurPhoto)

Die Deutschen essen immer weniger Schweinefleisch, die Pandemie verhindert Veranstaltungen, China hat wegen der Afrikanischen Schweinepest spitze Finger - Schweinebauern könnten es kaum schwieriger haben, viele geben auf. Der Bestand an Tieren sinkt auf den niedrigsten Wert seit Jahrzehnten.

Immer mehr Landwirte geben angesichts geringer Nachfrage und niedriger Preise für Schweinefleisch die Schweinehaltung auf. Der Bestand an Schweinen in Deutschland sank zum Stichtag 3. November auf den niedrigsten Wert seit 25 Jahren, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Die Zahl der Betriebe ging im Vergleich zum Vorjahr um fast acht Prozent zurück.

Gezählt wurden zum Stichtag 23,6 Millionen Schweine in Deutschlands Ställen. Das sei der niedrigste Stand seit 1996, teilten die Statistiker mit. Im Vorjahresvergleich ging die Zahl um 9,4 Prozent zurück, im Vergleich zum Mai dieses Jahr um 4,4 Prozent.

Die Zahl der Betriebe lag den Angaben zufolge Anfang November bei 18.800. Im Vergleich zum Mai dieses Jahr waren das 4,6 Prozent oder 900 weniger. Im Zehnjahresvergleich ging die Zahl der gehaltenen Schweine um fast 14 Prozent zurück, die der Betriebe mit Schweinen im Stall um fast 40 Prozent. Die Anzahl der Tiere pro Betrieb stieg dabei von 886 auf 1254.

Der Deutsche Bauernverband hatte erst Anfang Dezember erklärt, die Lage der Schweinehalter sei "mehr als angespannt". "Die anhaltenden ruinösen Erzeugerpreise für Schlachtschweine und Ferkel sind existenzbedrohend."

Gründe für die nachlassende Nachfrage nach Schweinefleisch gibt es mehrere: Die Deutschen essen immer weniger Schweinefleisch, Großveranstaltungen mit Bratwurstständen fallen wegen der Corona-Krise vielfach aus und der größte Abnehmer China hat seine Einkäufe aus Deutschland wegen der Afrikanischen Schweinepest gestoppt.

Quelle: ntv.de, joh/AFP

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