Hagel, Sturmböen, Starkregen Schwere Unwetter fluten Keller und Straßen in Süddeutschland
02.08.2025, 07:27 Uhr Artikel anhören
Ein Blitz erhellt Frankfurt am Main.
(Foto: IMAGO/Jan Eifert)
Umgestürzte Bäume, geflutete Keller: In Hessen, Bayern und Baden-Württemberg ist die Feuerwehr nach Unwettern im Dauereinsatz. Auch die Bahn wird in Mitleidenschaft gezogen.
Eine Unwetterfront hat in einigen Regionen Deutschlands sichtbare Spuren hinterlassen: Bäume stürzten am Freitag um, Keller und Straßen standen unter Wasser und eine Bahnstrecke musste gesperrt werden, wie die Feuerwehr mitteilte.
Im südhessischen Hattersheim am Main sorgten Starkregen, Hagel und schwere Sturmböen für viele Einsätze. Die Feuerwehr war vor allem wegen umgestürzter Bäume - unter anderem am Tierpark und auf dem Friedhof - und wegen Wasserschäden im Einsatz. Über einen Zeitraum von rund vier Stunden waren 40 Einsatzkräfte demnach an 18 Orten beschäftigt.
Das Unwetter war plötzlich aufgezogen, der erste Alarm gegen 16.48 Uhr eingegangen: Am Tierpark war ein Baum abgebrochen und versperrte den Besuchern den Weg, wie es hieß. "Verletzt wurde glücklicherweise niemand." Von den Wasserschäden betroffen waren demnach unter anderem ein Einkaufsmarkt, eine Unterführung sowie mehrere Wohnhäuser.
Ausgehobene Gullydeckel im Landkreis Aschaffenburg
In zwei Gemeinden im Landkreis Aschaffenburg wurden Straßen überflutet und Keller liefen voll. Betroffen waren die unterfränkischen Orte Haibach und Bessenbach, dort gab es über 65 Einsätze, wie Kreisbrandmeister Martin Bahmer sagte. Die Unwetterfront sei gegen 18 Uhr über das Aschaffenburger Stadtgebiet und dann in Richtung der beiden Gemeinden gezogen.
In Haibach gab es 35 Unwettereinsätze. Neben zahlreichen vollgelaufenen Kellern wurden Gullydeckel auf der Straße ausgehoben und später wieder eingesetzt. Zudem beseitigten die Einsatzkräfte einen größeren Baum, der auf die Straße gestürzt war. Im Gemeindegebiet Bessenbach gab es bis gegen 21.30 Uhr 30 Einsatzstellen. Auf Straßen stand das Wasser zum Teil bis zu 30 Zentimeter hoch.
100 Einsätze in Nürnberg
Mit einem besonders hohen Arbeitspensum hatten auch die Einsatzkräfte in Nürnberg zu kämpfen. Am späten Freitagabend waren bei der Leitstelle nach Angaben der Feuerwehr rund 150 Notrufe eingegangen - die Feuerwehrleute rückten infolge zu rund 100 Einsätzen aus. Auch in ein Krankenhaus war Wasser eingedrungen. Eine ganze Etage wurde in Mitleidenschaft gezogen, verletzt wurde niemand.
Vermutlich wegen eines starken Gewitters mit Sturmböen stürzte in Mannheim ein Baum auf eine fahrende Straßenbahn. Verletzt wurde nach Polizeiangaben niemand, die Krone des Baumes habe nur die Oberleitung und die Bahn beschädigt.
Die drei Feuerwachen der Berufsfeuerwehr sowie alle acht Abteilungen der Freiwilligen Feuerwehr wurden zu rund 50 Einsätzen gerufen. Eine Starkregenfront mit Gewitter und Sturmböen war am späten Nachmittag über die nördlichen Stadtgebiete gezogen. Binnen weniger Minuten gingen viele Notrufe ein.
Im nahegelegenen Weinheim im Rhein-Neckar-Kreis kämpften 50 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr bei knapp einem Dutzend Einsätzen mit ähnlichen Problemen. Auch hier mussten Keller ausgepumpt und Straßen freigeräumt werden. Dabei blieb auch ein Gerätehaus der Feuerwehr im Stadtteil Lützelsachsen nicht von Schäden durch den Starkregen verschont.
Wegen Unwetterschäden wurde die Bahnstrecke zwischen Zwingenberg in Baden und Mosbach-Neckarelz gesperrt. Es komme zu Verspätungen und Teilausfällen, teilte die DB Regio auf X mit. Im Neckar-Odenwald-Kreis wurde zwischen Eberbach und Seckach ein Ersatzverkehr mit acht Bussen eingerichtet.
Quelle: ntv.de, ghö/dpa