RKI weist auf Ostereffekt hin Sieben-Tage-Inzidenz steigt leicht an
05.04.2021, 06:43 Uhr
Momentan stecken 100 Infizierte durchschnittlich 97 weitere Personen mit Sars-CoV-2 an.
(Foto: dpa)
Aktuell spiegeln die gemeldeten Daten vermutlich nicht die Wirklichkeit wider: An den Feiertagen lassen sich weniger Menschen auf das Coronavirus testen. Es kommt zu Meldeverzögerungen. Vor diesem Hintergrund können die vergleichsweise niedrigeren Zahlen kein Grund zum Aufatmen sein.
In Deutschland sind innerhalb eines Tages knapp 8500 Corona-Neuinfektionen gemeldet worden. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Morgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden 8497 neue Ansteckungsfälle und 50 neue Todesfälle registriert. Vor einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 9872 Neuinfektionen und 43 neue Todesfälle verzeichnet.
Das RKI weist darauf hin, dass rund um die Osterfeiertage vielerorts meist weniger Tests gemacht und gemeldet werden. Zudem könne es sein, dass nicht alle Gesundheitsämter und zuständigen Landesbehörden an allen Tagen an das RKI übermitteln. Die berichteten Fallzahlen dürften dadurch niedriger ausfallen und nur eine eingeschränkte Aussagekraft haben. Die Daten geben den Stand des RKI-Dashboards von 5.10 Uhr wieder, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich.
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz stieg im Vergleich zum Vortag leicht von 127 auf 128. Die Sieben-Tage-Inzidenz, welche die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche angibt, stieg zuletzt stetig an, nachdem sie im Februar zwischenzeitlich auf unter 60 gefallen war. In den vergangenen Tagen blieb sie etwa gleich.
7-Tage-R unter 1,0
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 2.893.883 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit etwa 2.581.500 an. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 77.013.
Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht von Sonntagnachmittag bei 0,97 (Vortag: 1,02). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 97 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.
Hinweis: Die Zahlen des RKI weichen in der Regel leicht von jenen Falldaten ab, die ntv.de täglich am Abend meldet. Das ntv.de-Datenteam greift direkt auf die Meldezahlen aus den Bundesländern zu, wie sie von den Ministerien und Behörden vor Ort veröffentlicht werden. Das RKI hingegen ist an die gesetzlich vorgeschriebenen Meldewege gebunden, was zu einem zeitlichen Verzug führen kann.
Zudem bilden die jeweiligen Tageswerte unterschiedliche Erfassungszeiträume ab: Die ntv-Auswertung sammelt die jeweils bis zum Abend veröffentlichten Länderangaben und errechnet daraus einen täglichen Stand der gemeldeten Fallzahlen, der in der Regel ab 20 Uhr veröffentlicht wird. Das Erfassungssystem des RKI dagegen berücksichtigt eingehende Meldungen bis Mitternacht, wobei der aktuelle Datenstand dann am nachfolgenden Morgen bekannt gegeben wird.
Quelle: ntv.de, fzö/AFP/dpa