Panorama

Fährunglück in Südkorea Strafe für "Sewol"-Kapitän erhöht

Die Tragödie am 16. April 2014 überlebten nur wenige der 476 Passagiere.

Die Tragödie am 16. April 2014 überlebten nur wenige der 476 Passagiere.

(Foto: picture alliance / dpa)

36 Jahre Haftstrafe sind nicht genug für den Kapitän der südkoreanischen Fähre "Sewol". Ein Berufungsgericht erhöht nun die Strafe. Der Kapitän der Fähre, bei deren Untergang 476 Menschen ums Leben kamen, wird das Gefängnis nie wieder verlassen.

Ein Jahr nach dem Untergang der südkoreanischen Fähre "Sewol" ist der Kapitän in einem Berufungsprozess wegen Tötung von 304 Menschen zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das Berufungsgericht in der südlichen Stadt Gwangju kippte damit eine frühere Verurteilung von Lee Jun-Seok wegen grober Fahrlässigkeit zu 36 Jahren Haft.

Das im November gefällte Urteil hatte bei den Angehörigen der Opfer für Entrüstung gesorgt. Sie forderten die Todesstrafe für den Kapitän. Die Wut auf Lee war durch Aufnahmen gesteigert worden, die ihn und seine Besatzung zeigen, wie sie die Fähre verließen, während hunderte Passagiere an Bord fest saßen. 14 Besatzungsmitglieder wurden zu Gefängnisstrafen zwischen fünf und 30 Jahren verurteilt worden. In einem Berufungsprozess wurden die Strafen aber auf eine Dauer zwischen 18 Monaten und zwölf Jahren verringert.

In seinem ersten Prozess hatte Lee gesagt, er habe ein Verbrechen begangen, für das er den Tod verdiene. Er wies aber den Vorwurf zurück, er habe das Leben von Passagiere absichtlich geopfert.

Die überladene Fähre "Sewol" war am 16. April 2014 vor der Insel Jindo gekentert. Von den 476 Menschen an Bord kamen 304 ums Leben, die meisten der Opfer waren Schüler.

Quelle: ntv.de, jgue/afp

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