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Mehr Frauen als Männer betroffen Studie: Jeder zehnte junge Mensch fühlt sich sehr einsam

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Laut der WHO ist Einsamkeit genauso schädlich wie Fettleibigkeit oder Rauchen.

Laut der WHO ist Einsamkeit genauso schädlich wie Fettleibigkeit oder Rauchen.

(Foto: picture alliance/dpa)

Einsamkeit ist unter jungen Menschen sehr verbreitet, wie aus einer Bertelsmann-Umfrage hervorgeht. Elf Prozent der 16- bis 30-Jährigen fühlt sich demnach sogar stark einsam. Die Studie nennt dabei diverse Risikofaktoren.

Etwa jeder zehnte junge Mensch in Deutschland fühlt sich sehr einsam. In einer von der Bertelsmann-Stiftung in Gütersloh veröffentlichten Umfrage lag der Anteil der stark einsamen jungen Menschen zwischen 16 und 30 Jahren bei elf Prozent. Werden noch diejenigen hinzugezählt, die sich moderat einsam fühlen, betrifft dies insgesamt 46 Prozent. Im Alter zwischen 19 und 22 Jahren ist die Einsamkeit demnach am größten.

Im Vergleich zu Vorgängerstudien im Pandemie-Jahr 2021 und im vergangenen Jahr fühlen sich aktuell demnach etwas weniger junge Menschen sozial und emotional einsam. Der Anteil der emotional Einsamen lag 2024 bei 60 Prozent, wobei bei 14 Prozent dieses Gefühl stark ausgeprägt war. Der Anteil der sozial Einsamen lag bei 39 Prozent, zehn Prozent litten stark darunter.

Frauen öfter betroffen als Männer

Junge Frauen sind der Umfrage zufolge häufiger von Einsamkeit betroffen als junge Männer. Das gilt auch für junge Menschen, die geschieden, verwitwet oder arbeitslos sind, einen niedrigen Schulabschluss haben, in mittelgroßen Städten leben oder einen Migrationshintergrund haben. Diese besonders einsamen Gruppen berichteten in der Bertelsmann-Umfrage häufig auch von einer besonders geringen Lebenszufriedenheit.

Insgesamt sind junge Leute in Deutschland mit ihrem Leben mäßig zufrieden. Die Lebenszufriedenheit lag bei 6,75 auf einer Skala von null (überhaupt nicht zufrieden) bis zehn (völlig zufrieden). Für die Studie wurden online vom 13. bis zum 29. März 2532 junge Menschen im Alter von 16 bis 30 Jahren befragt.

Laut Bundesfamilienministerin Lisa Paus ist Einsamkeit ein unterschätztes Phänomen, das langfristig auch der Demokratie schaden kann. "Wer Vertrauen in die Gesellschaft verliert, verliert auch Vertrauen in die Demokratie", sagte Paus den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Dadurch nehme sowohl die politische Teilhabe als auch die Bereitschaft, wählen zu gehen ab. Weiter betonte die Ministerin, dass Einsamkeit laut der Weltgesundheitsorganisation genauso schädlich sei "wie Fettleibigkeit, Rauchen und Luftverschmutzung".

Quelle: ntv.de, mdi/AFP

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