Zwei Menschen verletzt Sturmtief "Detlef" wirbelt Deutschland durch
05.10.2025, 17:10 Uhr Artikel anhören
Auf Norderney wurde ein Campingplatz von der Sturmflut unter Wasser gesetzt.
(Foto: dpa)
Zwar bleiben bundesweit größere Schäden aus, dennoch sorgen starker Wind und eine Sturmflut an der Nordseeküste für massive Einschränkungen. Mehrere Menschen kommen zu Schaden. Doch einige konnten der Witterung auch etwas Positives abgewinnen.
Sturmtief "Detlef" ist über Deutschland hinweggefegt und hat in mehreren Bundesländern Schäden angerichtet. Mindestens zwei Menschen wurden verletzt. An der Nordseeküste gab es eine Sturmflut; der Fährbetrieb an der Küste Schleswig-Holsteins war stark davon betroffen. Bis zum Nachmittag blieben bundesweit größere Schäden aus.
Im Südschwarzwald wurden bei Unwettern zwei Menschen schwer verletzt, als ein umstürzender Baum ihren Kleinbus traf. Ein Rettungshubschrauber flog den 58 Jahre alten Fahrer in ein Krankenhaus. Die 57-jährige Beifahrerin wurde demnach mit einem Rettungswagen in eine Klinik gebracht.
Im Harz in Sachsen-Anhalt behinderten starke Winde bei einem Unfall mit drei schwer und zwei leicht verletzten Menschen die Rettung der Unfallopfer. Aufgrund des Wetters habe der Rettungshubschrauber nicht eingesetzt werden können, teilte die Polizei mit. Rettungswagen kamen zum Einsatz.
Schwieriger Rettungseinsatz in München
Vielerorts im Bundesgebiet sperrte die Polizei zeitweilig Straßen. Vor allem umgeknickte Bäume und herabgefallene Äste behinderten den Verkehr am Wochenende. In Baden-Württemberg zum Beispiel rückten Polizei und Feuerwehr etwa 50 Mal wegen umgestürzter Bäume im Rems-Murr-Kreis, Ostalbkreis und der Region Schwäbisch Hall aus. In den meisten Fällen blieb es bei Sachschäden. Im rheinland-pfälzischen Callbach beschädigten herabfallende Dachziegel ein Auto.
In München wurde ein Handwerker durch einen heftigen Windstoß in einer Wohnung im 13. Obergeschoss eines Neubaus eingeschlossen und musste von Einsatzkräften befreit werden. Die Wohnungstür des bislang nicht fertiggestellten Hochhauses war laut Feuerwehr mit solcher Wucht ins Schloss gefallen, dass sie sich weder von innen noch von außen öffnen ließ.
Auch der Feuerwehr gelang es zunächst nicht, die Hochsicherheits-Tür zu öffnen. Schließlich kam eine Hubrettungsbühne zum Einsatz: Über den Balkon in rund 47 Metern Höhe wurde der Mann unverletzt gerettet. Wie hoch der Schaden an der Tür ist, ist noch unklar.
Campingplatz auf Norderney unter Wasser
Die angekündigte Sturmflut erreichte unterdessen die schleswig-holsteinische Nordseeküste. Das Bundesamt für Schifffahrt und Hydrographie rechnete damit, dass die Pegelstände im Laufe des Tages in Teilen der Küstenregion bis zu zwei Meter über dem mittleren Hochwasser erreichen können. Hinzukamen nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes Sturmböen von bis zu 100 Kilometern pro Stunde und Regen.

Das Wetter bot ideale Bedingungen für Windsurfer vor der Küste Sylts.
(Foto: IMAGO/Beautiful Sports)
Für Windsurfer bietet das Wetter offenbar gute Bedingungen. Bilder zeigten, wie sich einige Sportler auf der Nordseeinsel Sylt trotz des Unwetters am Wochenende ins Meer wagten. Auf Norderney setzte der Sturm einen Campingplatz unter Wasser. Strandkörbe kippten um, die Wellen reichten teilweise bis an die Dünen heran. Einige Fährverbindungen wurden gestrichen. So fuhr die Weserfähre in Bremerhaven wegen des Hochwassers nicht. Die Fähren zwischen Schlüttsiel und den Halligen fielen ebenfalls aus, wie die Wyker Dampfschiffs-Reederei mitteilte. Ausfälle gab es auch in Mecklenburg-Vorpommern.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte im Tiefland Windgeschwindigkeiten von 50 Kilometern pro Stunde und mehr erwartet - in Höhenlagen wie dem Brocken im Harz wurden 110 Kilometer pro Stunde nicht ausgeschlossen. Zwischenzeitlich galt dort eine Unwetterwarnung.
Zu Beginn der neuen Woche soll der Wind nach Angaben der RTL/ntv-Wetterredaktion indes spürbar nachlassen. Der Montag wird demnach verbreitet trüb und es fällt weiterer Regen. Es bleibt allerdings weitgehend trocken und zumindest im Nordosten scheint voraussichtlich etwas die Sonne. Hier weht auch noch kräftiger Wind. Die Temperaturen liegen zwischen 10 bis 16 Grad.
Quelle: ntv.de, fzö/dpa