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Häftling scheitert mit Antrag Supreme Court erlaubt Hinrichtung mit Stickstoff

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Im Gefängnis der Stadt Atmore im US-Bundesstaat Alabama soll die Hinrichtung stattfinden.

Im Gefängnis der Stadt Atmore im US-Bundesstaat Alabama soll die Hinrichtung stattfinden.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Um seine Hinrichtung mit Stickstoff zu verhindern, wendet sich ein zum Tode Verurteilter an den Supreme Court in Washington. Doch vor dem obersten US-Gericht findet der Häftling kein Gehör. Sein Urteil wird nun in Kürze vollstreckt.

Im US-Bundesstaat Alabama soll erstmals in der US-Geschichte ein zum Tode verurteilter Häftling mit Stickstoffgas hingerichtet werden. Der Oberste Gerichtshof der USA lehnte einen Antrag des verurteilten Auftragsmörders Kenneth Eugene Smith ab, die Hinrichtung auszusetzen. Das Todesurteil gegen den 58-Jährigen soll am Donnerstag oder spätestens Freitag im Gefängnis der Stadt Atmore in Alabama vollstreckt werden.

Der Südstaat ist einer von drei US-Bundesstaaten, die eine Hinrichtung mit Stickstoffgas erlauben. Dabei wird dem zum Tode Verurteilten über eine Maske Stickstoff zugeführt, wodurch er keinen Sauerstoff einatmen kann und erstickt. Angewandt wurde diese Hinrichtungsmethode in den USA noch nie. 1999 war in dem Land das bislang letzte Mal ein Häftling mit Gas hingerichtet worden. Damals wurde Hydrogencyanid, auch bekannt als Cyanwasserstoff oder Blausäure, eingesetzt.

Smith war 1989 zum Tode verurteilt worden, nachdem er im Vorjahr im Auftrag eines Pastors dessen Ehefrau ermordet hatte. Das Todesurteil sollte 2022 mit einer Giftspritze vollstreckt werden. Damals gelang es Gefängnismitarbeitern aber nicht, einen Zugang zur Verabreichung des Giftes zu legen.

UN äußern Bedenken gegen Methode

Dass Smith jetzt mit Stickstoffgas hingerichtet werden soll, hat Kritik der Vereinten Nationen ausgelöst. Eine Sprecherin des UN-Menschenrechtskommissariats in Genf, Ravina Shamdasani, verurteilte vergangene Woche den geplanten Einsatz einer "neuen und nicht getesteten" Hinrichtungsmethode. Das könnte gemäß internationalem Recht "Folter oder unmenschlicher oder erniedrigender Strafe oder Behandlung" gleichkommen.

Der Bundesstaat Alabama argumentierte dagegen in einem Gerichtsdokument, der Einsatz von Stickstoffgas sei "vielleicht die humanste jemals entwickelte Hinrichtungsmethode". Stickstoffgas wird manchmal zum Töten von Tieren verwendet.

Quelle: ntv.de, mau/AFP

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