Täterwissen preisgegeben Tatverdächtiger gesteht Prostituiertenmorde
12.06.2017, 15:03 Uhr
Die Polizei hatte intensiv nach dem Täter gefahndet und kam ihm schließlich über die Handydaten eines der Opfer auf die Spur.
(Foto: picture alliance / Nicolas Armer)
Innerhalb weniger Tage werden in Nürnberg zwei Prostituierte getötet. Die Polizei vermutet sofort einen Zusammenhang. Kurz darauf gibt es eine Festnahme und ein umfassendes Geständnis.
Nach den beiden Prostituiertenmorden in Nürnberg hat der festgenommene Mann die Taten gestanden. "Er hat Täterwissen preisgegeben", teilte die Polizei bei einer Pressekonferenz mit. An beiden Tatorten seien DNA-Spuren des 21 Jahre alten Nürnbergers Felix R. sichergestellt worden.
Als Motiv habe der arbeitslose junge Mann Streitigkeiten mit den beiden Frauen genannt. Die Polizei kam ihm nach der Auswertung der Telefonverbindungsdaten von einer der getöteten Prostituierten auf die Spur. Der Mann hatte mit seinem Mobiltelefon mit den beiden ermordeten Prostituierten telefoniert. Bei der Festnahme am vergangenen Freitag leistete der Tatverdächtige keinen Widerstand. Er sitzt seitdem in Untersuchungshaft.
Am 24. Mai war eine 22-jährige rumänische Prostituierte ermordet worden. Rettungskräfte hatten die Frau nachts in einer brennenden Wohnung im sechsten Stock eines Nürnberger Mehrfamilienhauses gefunden. Eineinhalb Wochen später, am Pfingstmontag wurde dann wieder eine Prostituierte, eine 44 Jahre alte Chinesin, umgebracht. Todesursache war in beiden Fällen "Gewalt gegen den Hals". Die Polizei ging von Anfang an davon aus, dass beide Taten zusammenhängen.
Für die Fahndung hatte die Polizei auf eine umfassende Informationskampagne unter Prostituierten im Raum Nürnberg gesetzt. Dabei verteilten die Beamten in allen rund 240 bordellartigen Einrichtungen in der Region einen Fahndungsaufruf in fünf verschiedenen Sprachen. Außerdem hatte das Landeskriminalamt für die Aufklärung der Straftaten eine Belohnung von 5000 Euro ausgesetzt.
Quelle: ntv.de, sba/dpa