Panorama

Gefangen auf SeeTausende Rinder hungern auf Schiff vor türkischer Küste

14.11.2025, 08:07 Uhr
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Die Situation an Board sei denkbar schlecht, mahnen Tierschützer. (Foto: picture alliance/dpa/Animal Welfare Foundation (AWF)/Animal Save Movement Türkiye)

Seit Wochen darben 2900 Rinder auf einem Transporter vor der türkischen Küste. Die Behörden verweigern dem Frachter aus Uruguay das Entladen, wegen fehlender Dokumente. Knapp 50 Tiere sind bereits gestorben.

Tausende Rinder aus Uruguay müssen seit mehreren Wochen an Board eines Schiffes vor der türkischen Küste ausharren. Der Viehtransport dürfe unter anderem wegen fehlender Dokumente nicht in der Türkei ausladen, teilte das Kommunikationsdirektorat des Landes mit. Mindestens 48 der 2900 Tiere an Board seien bereits verendet, sagte die deutsche Tierschutzorganisation Animal Welfare Foundation unter Berufung auf Angaben von vor einer Woche. Es sei zu erwarten, dass die Zahl inzwischen deutlich gestiegen sei.

Laut der Organisation stach das Viehtransportschiff Spiridon II vor knapp zwei Monaten in See und kam am 22. Oktober vor der Küste der Stadt Bandirma im Marmarameer an. Einen Tag zuvor hätten 15 Unternehmen den Import der Tiere beantragt, teilte das türkische Kommunikationsdirektorat mit. Weil aber etwa Chips oder Ohrmarken fehlten und 469 der Tiere nicht mit zuvor eingereichten Listen übereinstimmten, sei dies abgelehnt worden. Dagegen hätten die Antragssteller Einspruch eingelegt.

Die Tiere müssten sofort tierärztlich untersucht und entladen werden, forderte die Animal Welfare Foundation von den zuständigen Behörden. Der Schiffseigner hatte sich nach der Ablehnung an die Tierschützer gewandt. Da auf Aufnahmen schwarz-weiße Tiere zu sehen seien, dürfe es sich um Tiere aus der Milchindustrie handeln, hieß es.

Zu Beginn der Woche durfte das Schiff kurz andocken. Auf Bildern war zu sehen, wie dabei etwa Heuballen aufgeladen wurden. Die Situation an Board sei dennoch denkbar schlecht, so die Tierschützer. Man gehe davon aus, dass Futter und Wasser knapp seien, auch die Belüftung solcher Schiffe sei insbesondere in den tiefergelegenen Decks nicht gut. Sie seien zudem nicht darauf ausgerichtet, die Tiere so lange zu beherbergen.

Quelle: ntv.de, lno/dpa

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