Geflügelpest breitet sich ausTausende Wildvögel verenden im Wattenmeer

Im Wattenmeer in Schleswig-Holstein breitet sich die Geflügelpest rasant aus. Nach dem Fund von tausenden toten Wildvögeln gehen Umweltschützer davon aus, dass sich das Virus unter Zugvögeln besonders schnell verbreitet. Eine Gefahr für den Menschen besteht allerdings nicht.
Die Geflügelpest im schleswig-holsteinischen Wattenmeer breitet sich immer weiter aus. In der Wattenmeerregion wurden mehr als 8000 verendete Wildvögel gefunden, wie das Landesministerium für Umwelt und Landwirtschaft in Kiel mitteilte. Auch im Binnenland breite sich die sogenannte Vogelgrippe weiter aus. Die Umweltschutzorganisation WWF zeigt sich besorgt. Der Ausbruch der Vogelgrippe im Wattenmeer habe inzwischen nie dagewesene Dimensionen erreicht.
Bei den im Wattenmeer tot aufgefundenen Wildvögeln, die mit großer Wahrscheinlichkeit an der Vogelgrippe erkrankt waren, handle es sich vor allem um Nonnengänse und Pfeifenten, aber auch Seeadler oder Wanderfalken seien darunter. Die gegenseitige Ansteckung bei den Nonnengänsen und Pfeifenten wird dem WWF zufolge wahrscheinlich dadurch erleichtert, dass sie sich in großen Trupps eng beieinander aufhalten.
Seit Ende Oktober werden dem für Tierseuchen zuständigen Friedrich-Löffler-Institut (FLI) täglich Fälle von Geflügelpest gemeldet. Die Funde stammen überwiegend aus dem Bereich der schleswig-holsteinischen Wattenmeerküste und der Ostseeküste in Mecklenburg-Vorpommern. Vereinzelte Nachweise gibt es auch aus Hamburg, Brandenburg und Niedersachsen. Seit Anfang November tritt die Erkrankung auch in Geflügelbeständen auf.
Bis zum Mittwoch waren in Deutschland zehn Geflügelbetriebe betroffen, darunter auch ein Putenbetrieb mit mehr als 16.000 Tieren und ein Betrieb mit mehr als 50.000 Legehennen. Das FLI hatte bereits Anfang Oktober darauf hingewiesen, dass im Herbst mit den Zugvögeln auch Infektionen von Wildvögeln mit Geflügelpest - auch bekannt als Vogelgrippe - auftreten können. Die nachgewiesenen Virustypen sind für Menschen nach den bisherigen Erkenntnissen ungefährlich, für Vögel jedoch in der Regel tödlich.