Panorama

Regelmäßige Tests gefordert Tausende im Gesundheitswesen infiziert

Bei regelmäßigen Tests in Kranken- und Pflegeeinrichtungen stellt sich die Frage: Wer kommt dafür auf?

Bei regelmäßigen Tests in Kranken- und Pflegeeinrichtungen stellt sich die Frage: Wer kommt dafür auf?

(Foto: dpa)

Krankenhäuser, Arztpraxen oder Rettungsdienste - an der Corona-Front setzen sich Mitarbeiter des Gesundheitssystems der Gefahr einer Infektion täglich aus. Mehr als 20.000 in diesem Bereich haben sich das Virus bereits eingefangen. Daher wird auch die Forderung nach regelmäßigen Tests immer lauter.

Seit Beginn der Corona-Krise haben sich dem Robert Koch-Institut (RKI) zufolge in Deutschland mehr als 20.400 Mitarbeiter von Kranken- und Pflegeeinrichtungen mit dem Virus infiziert. Damit entfällt fast jede neunte der nachgewiesenen Infektionen auf diesen Bereich. Von den Betroffenen haben laut RKI mittlerweile geschätzte 19.100 die Infektion überstanden.

Alleine in Krankenhäusern, Praxen, Dialyseeinrichtungen und bei Rettungsdiensten verzeichnete das RKI bislang mehr als 11.800 Corona-Fälle. In Pflege- und anderen Wohneinrichtungen waren es mehr als 8500 Infektionen. Insgesamt 895 erkrankte Mitarbeiter mussten demnach stationär behandelt werden, 61 sind gestorben.

Personal in Gesundheitseinrichtungen werde allerdings nur punktuell auf das Virus getestet, schreibt die "Süddeutsche Zeitung". Das RKI habe auf Anfrage der Zeitung eingeräumt, es sei dem Institut nicht bekannt, wie umfassend in den Einrichtungen getestet werde.

Die Krankenhäuser dringen gleichzeitig auf regelmäßige generelle Tests für Mitarbeiter des Gesundheitswesens. "Die Testung der Beschäftigten in Kliniken und Pflegeheimen hat eine zentrale systemrelevante Bedeutung in dieser Phase der Bekämpfung des Virus. Da sollten die Kosten des Tests kein Hemmnis sein", sagte der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Georg Baum. "Einmal wöchentlich sollte das Klinikpersonal getestet werden."

Die Kosten für diese Tests müssten auch gegenfinanziert werden. Ein in der vergangenen Woche beschlossenes Gesetz von Gesundheitsminister Jens Spahn sieht eine Ausweitung von Tests vor. Sie sollen auch unabhängig von Symptomen auf Kassenkosten ermöglicht werden.

Quelle: ntv.de, mba/dpa

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