Panorama

"In perfider Weise"Taxifahrer belästigte behinderte Frauen

20.03.2018, 15:17 Uhr
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Der Frührentner muss 900 Euro an eine soziale Einrichtung zahlen. (Foto: picture alliance / Jens Wolf/dpa)

Ein Düsseldorfer Taxifahrer vergreift sich an zwei geistig behinderten Frauen, die er zur Arbeit bringen soll. Der 63-Jährige wird zwar verurteilt - ein Deal mit dem Gericht erspart ihm jedoch einen Gefängnisaufenthalt. Seinen Job ist er trotzdem los.

Für den sexuellen Missbrauch von zwei geistig behinderten Frauen ist ein Taxifahrer in Düsseldorf zu eineinhalb Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden. Beide Opfer waren Fahrgäste von ihm. Der 63-Jährige habe sich "in perfider Weise" über einen längeren Zeitraum an den beiden Frauen vergangen, sagte der Amtsrichter bei der Urteilsbegründung.

Dem Urteil war ein "Deal" vorausgegangen: Im Gegenzug für das umfassende Geständnis des 63-Jährigen, das den Opfern eine weitere "peinliche Vernehmung" ersparte, hatte das Gericht ihm eine Bewährungsstrafe in Aussicht gestellt. Außerdem muss der Frührentner, dessen Rente durch Grundsicherung aufgestockt wird, 900 Euro an eine soziale Einrichtung zahlen.

Der Fahrer soll beim Transport der etwa 30 Jahre alten Frauen in einem Kleinbus den Opfern mehrfach an Busen, Oberschenkel und in den Schritt gegriffen haben. Einmal habe er eine der beiden Frauen dazu gebracht, sein Geschlechtsteil anzufassen. Das Opfer habe sich zwar geekelt, sei aber der Aufforderung gefolgt, berichtete die Staatsanwältin. Obwohl eine der Frauen die Hand des Fahrers weggeschlagen und sich demonstrativ von ihm weggesetzt habe, sei es zu mindestens einem weiteren Übergriff gekommen.

Der 63-Jährige aus Wülfrath bei Düsseldorf war jahrelang für die Fahrten der behinderten Frauen zu ihrer Arbeitsstelle zuständig gewesen. Eines der Opfer hatte sich schließlich mit ihrer Betreuerin an die Polizei gewandt und Anzeige erstattet. Vor Gericht hatte sich der Mann entschuldigt und um Verzeihung gebeten. Er habe sich von den Frauen angezogen gefühlt und zu den Taten verleiten lassen, erklärte der Verteidiger. Im Zuge des Strafverfahrens hatte er seinen Job verloren.

Quelle: lri/dpa

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