Panorama

Islamistische Anschläge geplant? Terrorprozess gegen 16-Jährigen beginnt in NRW

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Der Prozess vor dem Landgericht Wuppertal findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Der Prozess vor dem Landgericht Wuppertal findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

(Foto: dpa)

In Nordrhein-Westfalen erfährt die Polizei zufällig von den Anschlagsplänen eines Jugendlichen. Der heute 16-Jährige steht nun in Wuppertal vor Gericht. Auch in der Landeshauptstadt Düsseldorf sitzen derzeit mehrere Minderjährige wegen Terrorverdachts auf der Anklagebank.

Ein 16-jähriger Jugendlicher muss sich vor der Jugendkammer des Landgerichts Wuppertal verantworten, weil er Anschläge gegen jüdische Einrichtungen geplant haben soll. Der Prozess wegen Verabredung zum Mord begann an diesem Montag mit der Verlesung der Anklage, wie eine Gerichtssprecherin bestätigte. Die Verhandlung findet als Jugendstrafverfahren unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Dem Jugendlichen wird vorgeworfen, sich von Ende August bis Anfang September 2024 gegenüber einem Chatpartner in einer Messenger-Kommunikation bereit erklärt zu haben, einen islamistisch motivierten Anschlag auf jüdische Einrichtungen zu begehen. Der Teenager, der zur Tatzeit 15 Jahre alt war, sitzt seit September in Untersuchungshaft. Erste Hinweise auf den Jugendlichen, die zu einem Präventivgewahrsam geführt hatten, waren nach dem Anschlag im benachbarten Solingen von August 2024 eingegangen, wo bei einer Messerattacke drei Menschen starben.

Die spätere Auswertung seines Handys ergab einen dringenden Tatverdacht, woraufhin Haftbefehl erlassen wurde. Die Behörden sehen aber keinen Zusammenhang zum Terroranschlag in Solingen. Für den angeklagten Jugendlichen gilt die Unschuldsvermutung. Das Gericht hat vier weitere Verhandlungstage für den Fall angesetzt. Im Fall einer Verurteilung drohen dem Teenager bis zu zehn Jahre Jugendstrafe.

Auch in Düsseldorf stehen derzeit drei Jugendliche - zwei Mädchen und ein Junge - vor Gericht, weil sie islamistisch motivierte Terroranschläge geplant haben sollen. Laut Anklage hatten sie sich gemeinsam mit einem Jugendlichen aus Baden-Württemberg über Messengerdienste über verschiedenste Terrorpläne ausgetauscht. Im Juni 2024 hatte das Kölner Landgericht einen 15-Jährigen wegen eines geplanten Terroranschlags auf einen Weihnachtsmarkt zu einer Jugendstrafe von vier Jahren verurteilt.

Quelle: ntv.de, lar/dpa/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen