Alle Geschäfte dürfen öffnenThüringen und MV kippen Flächenbegrenzung

800 Quadratmeter - das ist die Grenze, die bundesweit für Geschäftsöffnungen festgelegt wurde. Das sorgt für viel Ärger und auch Arbeit vor Gericht. Die ersten beiden Bundesländer kassieren diese Regelung nun wieder.
In Thüringen dürfen Geschäfte ab Montag wieder ohne eine Beschränkung der Verkaufsfläche öffnen. Darauf hat sich das Landeskabinett nach einer Telefonschalte der Länderchefs mit Bundeskanzlerin Angela Merkel verständigt. Bisher mussten Geschäfte ihre Verkaufsfläche auf 800 Quadratmeter begrenzen.
Auch Mecklenburg-Vorpommern hebt die Flächenbeschränkung für Warenhäuser, Technikmärkte und andere große Geschäfte in der Corona-Krise auf, wie Ministerpräsidentin Manuela Schwesig mitteilte. Hier sollen Geschäfte schon ab Samstag wieder ihre gesamte Verkaufsfläche unter Einhaltung der entsprechenden Abstands- und Hygieneregeln für die Kunden nutzen können.
Die 800-Quadratmeter-Regel hatte bei vielen großen Geschäften für Unmut gesorgt. So hatte die Warenhaus-Gruppe Galeria Karstadt Kaufhof in mehreren Bundesländern mit unterschiedlichem Erfolg gegen die Anordnung geklagt. Während die Warenhäuser in Berlin nach einer Entscheidung des Verwaltungsgerichts wieder auf ganzer Fläche öffnen dürfen, müssen sie in Nordrhein-Westfalen zu bleiben.
Dabei hatte vor allem die Verordnung der nordrhein-westfälischen Landesregierung viel Kritik auf sich gezogen. Dort gelten Ausnahmen für Möbelmärkte, Autohändler, Buchhandlungen, Babyfachmärkte jeder Größe. Im Gegensatz zu den Warenhäusern dürfen auch große Einkaufszentren öffnen, weil die Flächenbegrenzung dort für jedes Geschäft einzeln berechnet wird.