Lauterbach ist erleichtert Tödliche Lungenentzündung: Argentinien entdeckt Ursache
06.09.2022, 11:34 Uhr (aktualisiert)
In dieser Klinik erkrankten mehrere Menschen.
(Foto: picture alliance/dpa/telam)
Tagelang rätseln Argentiniens Gesundheitsbehörden über die Ursache von schweren Lungenentzündungen, die gehäuft in einer Privatklinik auftreten. Vier Menschen sterben daran. Jetzt gibt es Gewissheit: Es droht keine neue Pandemie, sondern Bakterien sind schuld an den Erkrankungen.
Die argentinischen Gesundheitsbehörden haben nach mehreren Fällen tödlicher Lungenentzündungen Entwarnung gegeben: Sie seien auf Legionellen zurückzuführen, teilte Gesundheitsministerin Carla Vizzotti bei einer Pressekonferenz in Tucumán mit. Der genaue Bakterientyp müsse noch bestimmt werden.
Seit Montag war der Tod von insgesamt vier Menschen gemeldet worden, die an einer "Lungenentzündung unbekannter Ursache" starben, wie es zunächst hieß. Insgesamt waren elf Menschen erkrankt. Alle Fälle wurden im Umfeld einer Privatklinik in Tucumán festgestellt.
Die Gesundheitsbehörden versuchten herauszufinden, welcher Krankheitserreger die doppelseitigen Lungenentzündungen auslöste, die mit hohem Fieber und Atembeschwerden einhergingen. Bei den Untersuchungen in einem renommierten Labor in der Hauptstadt Buenos Aires konnten das Coronavirus, Grippeviren der Typen Influenza A und B sowie Hantaviren bereits als mögliche Ursachen ausgeschlossen werden.
Legionellen sind wärmeliebende Bakterien, die sich in Süßwasser vermehren und schwere Lungenentzündungen auslösen können, wenn Menschen das mit ihnen verseuchte Wasser in Form feinster Tröpfchen einatmen. Viele Infektionen verlaufen aber harmlos und ähneln eher leichten Erkältungen. Vor allem ältere und geschwächte Menschen sind gefährdet. Infektionen lassen sich mit den richtigen Antibiotika in aller Regel gut behandeln.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zeigte sich bei Twitter erleichtert. "Keine neue Pandemie. Das hätte noch gefehlt", erklärte der SPD-Politiker. Er reagierte auf einen Tweet des Charité-Infektiologen Leif Erik Sander, der sich ebenfalls erleichtert zeigte, dass der Ausbruch auf Legionellen zurückzuführen sei. "Keine pandemische Gefahr", erklärte Sander.
(Dieser Artikel wurde am Sonntag, 04. September 2022 erstmals veröffentlicht.)
Quelle: ntv.de, fzö/AFP